WIRTSCHAFT
Aufschwung der japanischen Wirtschaft
Baku, den 30. Juli (AZERTAG). Groß war die Hoffnung in Shinzo Abe und sein Wirtschaftsprogramm. Doch wie wackelig der Aufschwung in Japan ist, zeigt der Rückgang der Industrieproduktion. Billiges Geld reicht eben nicht aus.
Seit dem Antritt von Shinzo Abe Ende 2012 ging es in Japan nur aufwärts - nun zeichnet sich ein erster Rückschlag ab. Die Industrieproduktion in Japan ist erstmals seit fünf Monaten wieder gesunken. Nach Angaben der Regierung ging sie im Juni gemessen am Vormonat um 3,3 Prozent zurück. Im Jahresvergleich lag sie sogar 4,8 Prozent niedriger.
Die jüngsten Entwicklungen zeigen, wie brüchig der Aufschwung der japanischen Wirtschaft ist und werfen die Frage auf, ob die Regierung tatsächlich ihren Plan zur Erhöhung der Mehrwertsteuer weiter verfolgen soll.
Experten befürchten, dass dadurch der Wachstumskurs gestoppt und einer Deflation Tür und Tor geöffnet werden könnten. Dagegen erklärte Zentralbank-Chef Haruhiko Kuroda, das Wachstum sei stark genug, um eine Steuererhöhung zu überstehen.
Arbeitslosigkeit geht weiter zurück - Ende 2012 hatte Abe die Regierung mit dem Versprechen einer radikalen Wende in der Wirtschaftspolitik übernommen. Zu den ersten Schritten, der auch „Abenomics“ genannten Politik, gehörte die Entmachtung der Notenbank, die fortan zum Handlanger seiner Pläne wurde.
Dazu gehörte, dass die Notenbank die Druckerpressen anwarf - innerhalb von zwei Jahren soll so die Geldmenge verdoppelt werden. Zudem legte er neue, auf Pump finanzierte Konjunkturprogramme im Umfang von 10 Billionen Yen (rund 76 Milliarden Euro) auf. Beides zusammen sollte der Wirtschaft neuen Schub geben.
Neben dem Rückgang der Industrieproduktion gab es auch gute Nachrichten. Die Arbeitslosenquote sank auf 3,9 Prozent, im Mai lag sie bei 4,1 Prozent. Das ist der niedrigste Stand seit dem Oktober 2008, bevor die weltweite Finanzkrise auch Japan traf.