WIRTSCHAFT
BP verkauft Anlagen für fünf Milliarden Dollar
Baku, den 11. September (AZERTAG). Der Energiekonzern BP braucht dringend Geld für mögliche Schadensersatzzahlungen. Zweieinhalb Jahre nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexico verkauft das Unternehmen fünf seiner Anlagen - für 5,5 Milliarden Dollar.
Dem Energieriesen BP drohen wegen der Ölkatastrophe im Golf von Mexico Schadensersatzzahlungen von bis zu 21 Milliarden Dollar. Im Rahmen eines Verkaufsprogramms hat der Konzern nun die Anteile für fünf seiner Anlagen an das texanische Unternehmen Plains Exploration & Production veräußert - für 5,5 Milliarden Dollar. Die Wettbewerbsbehörden müssen noch zustimmen.
Der Verkauf sei Teil der Strategie, sich auf besonders große und lukrative Projekte zu konzentrieren, hatte das Unternehmen im Vorfeld mitgeteilt. Sieben aktive und zukünftige Quellen bleiben den Briten in der Region erhalten. BP hatte die konkreten Verkaufsabsichten im Golf von Mexiko bereits im Mai verkündet - und seitdem nach einem Käufer gesucht. Für den Konzern seien die abzustoßenden Ölquellen „ohne strategische Bedeutung“, hatte Vorstandschef Bob Dudley damals erklärt.
Im Golf von Mexiko war im April 2010 die Plattform „Deepwater Horizon“ explodiert und hatte eine Umweltkatastrophe mit verheerenden Folgen ausgelöst. Das Unglück kostete elf Menschen das Leben und verursachte einen Milliardenschaden. BP beschloss daraufhin, sich von Firmenwerten in Höhe von 38 Milliarden US-Dollar zu trennen, um die Kosten decken zu können.
Die Rechnung für die Katastrophe könnte höher ausfallen, als von der Londoner Konzernzentrale bisher erwartet. Auch nach der Einigung mit Tausenden privaten Klägern auf die Entschädigung für Umweltschäden und Geschäftseinbußen über eine Summe von rund 7,8 Milliarden US-Dollar zeigt sich das US-Justizministerium hart. Die USA werfen BP vor, vor der Katastrophe „grob fahrlässig“ gehandelt zu haben.