Neuer Staatschef von Simbabwe ist Emmerson Mnangagwa

Baku, 3. August, AZERTAC
In Simbabwe hat Staatschef Emmerson Mnangagwa die erste Wahl nach dem Rücktritt von Langzeitpräsident Robert Mugabe gewonnen. "Dies ist ein Neubeginn", twitterte der 75-Jährige. Mnangagwa von der Partei Zanu-PF, die seit knapp 40 Jahren an der Macht ist, erhielt laut Wahlkommission 50,8 Prozent der Stimmen.
Auf die Oppositionspartei MDC mit Kandidat Nelson Chamisa entfielen 44,3 Prozent der Stimmen. Die Partei lehnt die Ergebnisse ab - sie spricht von Wahlbetrug.
Bereits vor der Verkündung der Ergebnisse hatte Chamisa (40) erklärt, er werde im Falle eines Sieges von Mnangagwa das Ergebnis "im Rahmen der Verfassung" anfechten. Die Befürchtungen vor Unruhen in Simbabwe waren groß.
Die historische Abstimmung am Montag war die erste Wahl ohne den 94-jährigen Ex-Präsidenten Mugabe, der fast vier Jahrzehnte lang an der Macht war. Einst als Freiheitskämpfer gefeiert, stürzte er das Land im Süden Afrikas in eine tiefe Krise, in der es heute noch steckt. Im November putschte das Militär und zwang den Staatschef zum Rücktritt.
Mugabes ehemaliger Vizepräsident Mnangagwa, der wegen seiner Skrupellosigkeit oft "das Krokodil" genannt wird, übernahm die Macht. Zunächst herrschte vorsichtiger Optimismus im Land: Mnangagwa gab sich staatsmännisch, er versprach Reformen und faire Wahlen. Doch mit dem harten Vorgehen gegen die Demonstranten nach der Abstimmung und der Kritik von internationalen Wahlbeobachtern verblassten die Hoffnungen.
EU-Wahlbeobachter hatten die Abstimmung zwar insgesamt als frei bezeichnet. Wegen der Nutzung staatlicher Ressourcen und der parteiischen Berichterstattung der amtlichen Medien zugunsten der Regierung sei sie aber nicht fair gewesen.