WIRTSCHAFT
Nokia macht dramatischen Verlust
Baku, den 26. Januar (AZERTAG). Verheerende Zahlen von Nokia: Mehr als eine Milliarde Euro büßt der Handyriese allein im vierten Quartal 2011 ein. Bei den umsatzträchtigen Smartphones hat die Konkurrenz die Finnen längst abgehängt. Nun hofft der Konzern auf das neue Modell Lumia.
Dramatischer Einbruch bei Nokia: Der finnische Mobilfunkhersteller hat im vierten Quartal einen Verlust von rund 1,1 Milliarden Euro gemacht. Der Umsatz ging um gut ein Fünftel auf zehn Milliarden Euro zurück.
Damit ist der Konzern auch für das Gesamtjahr 2011 tief in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich stand ein Verlust von 1,2 Milliarden Euro zu Buche. Zum Vergleich: 2010 hatte Nokia noch einen Gewinn von 1,8 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Allein im vierten Quartal brach der Absatz um 21 Prozent ein, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Bei den Smartphones ging er sogar um 23 Prozent zurück. Nokia hatte den weltweiten Smartphone-Boom lange verschlafen. Erst kürzlich war es den Finnen gelungen, mit dem Lumia-Modell, ein konkurrenzfähiges internetfähiges Handy auf den Markt zu bringen.
Der Erfolg der Konkurrenzhersteller bei den Smartphones macht Nokia schwer zu schaffen. Denn die Geräte machen einen immer größeren Teil am gesamten Handy-Markt aus. Die Umsätze wachsen deutlich schneller als bei herkömmlichen Handys.
Der Kurs der Nokia -Aktie sprang am Donnerstag trotzdem um fast sechs Prozent nach oben. Grund sind laut Experten die ermutigenden Aussagen zum Erfolg der Lumia-Modelle.
Die neuen Smartphones gelten als der große Hoffnungsträger, um verlorenen Boden gegenüber Apple und anderen Konkurrenten mit dem Google -Betriebssystem Android wieder gutzumachen. Bei Apple waren die Verkaufszahlen des iPhone in den letzten drei Monaten des Jahres 2011 auf 37 Millionen Geräte hochgeschossen. Von den neuen Lumia-Geräten auf Windows-Basis, die im November in Europa und Asien und im Januar in den USA in die Läden kamen, wurden „deutlich mehr als“ eine Million verkauft, teilte der Konzern mit.
Der krasse Kontrast zwischen Apples Rekordgewinnen und den eigenen roten Zahlen hält Nokia-Chef Stephen Elop nicht davon ab, der Smartphone-Konkurrenz den Kampfanzusagen: „Unser sehr klares Anliegen war, bei diesem Krieg der Ökosysteme einen Brückenkopf zu errichten. Und genau das ist es, was wir jetzt in einem Land nach dem anderen schaffen“, sagte der Manager. „Man wird sehen, wie wir von diesem Punkt aus bei Verkauf, Marketing und der schrittweisen Einführung von Produkten nach vorn marschieren.“