WELT
16-Jähriger bei Protesten gegen Bildungspolitik erschossen
Baku, den 27. August (AZERTAG). Die Massenproteste gegen die chilenische Bildungspolitik werden immer gewalttätiger: Erstmals wurde ein Demonstrant getötet - der 16-Jährige starb offenbar durch Schüsse von Polizisten. Über 200 Menschen wurden laut Behördenangaben verletzt, 1400 seien festgenommen worden.
Die anhaltenden Demonstrationen in Chile werden von immer mehr Gewalt begleitet. Während des in Ausschreitungen gipfelnden Generalstreiks ist ein 16-jähriger Junge erschossen worden - der Jugendliche ist das erste Todesopfer der massiven Proteste gegen die chilenische Bildungspolitik.
Zum Abschluss eines zweitägigen Generalstreiks, zu dem die Gewerkschaftszentrale CUT aufgerufen hatte, war es in der Hauptstadt zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. 153 Polizisten und 53 Zivilisten seien verletzt worden, teilte das Innenministerium am Freitag in Santiago de Chile mit. Landesweit wurden unter anderem wegen Plünderungen und Brandstiftungen fast 1.400 Menschen festgenommen.
Die nächtlichen Krawalle konzentrierten sich auf die Vororte der Hauptstadt Santiago sowie die Umgebung von Universitäten. Dabei wurden auch brennende Barrikaden errichtet. In Santiago de Chile und anderen Städten waren nach Schätzung der Regierung 175.000 Menschen auf die Straße gegangen. Die Gewerkschaft bezifferte die Zahl der Demonstranten sogar auf 600.000.