WIRTSCHAFT
Apple erobert den letzten iPhone-losen Markt
Baku, den 5. Dezember (AZERTAG). Apple bringt sein iPhone offenbar endlich auf den chinesischen Markt. Durch eine Kooperation mit China Mobile kann der Konzern künftig sein Smartphone den 700 Millionen Kunden anbieten.
Apple hat laut einem Zeitungsbericht seine iPhones nach langen Verhandlungen beim weltgrößten Mobilfunk-Anbieter China Mobile untergebracht. Ein Vertrag sei unterzeichnet, der Verkauf solle noch Mitte Dezember beginnen, berichtete das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf informierte Personen.
China Mobile mit seinen rund 700 Millionen Kunden war einer der letzten großen Mobilfunk-Anbieter ohne iPhone im Angebot. Das Problem war der eigene Standard im 3G-Datennetz, mit dem der chinesische Konzern arbeitet. Mit dem Aufbau von Netzen der nächsten Mobilfunk-Generation LTE fällt diese Hürde weg.
Der Deal dürfte Apple mit der Zeit einen kräftigen Schub in dem bereits weltgrößten Mobilfunk-Markt China geben. Dort machen international kaum bekannte einheimische Smartphone-Anbieter mit ihren günstigen Geräten den großen Teil des Geschäfts aus. Aber auch die großen chinesischen Anbieter wie Lenovo, ZTE und Huawei sind sehr stark.
Nicht nur Apple profitiert - Gerade die Schwellenländer boomen in Sachen Mobilfunk stärker als die Industrieländer, auch aufgrund ihres späten Einstieg in den Mobilfunk. Daher ist beispielsweise die Technologie in Indien und Südafrika zwischen 2010 und 2012 verantwortlich für gut elf Prozent des Wirtschaftswachstums. Bis 2020 nimmt die Zahl der Mobilfunkverträge in diesen Ländern um 65 Prozent und mehr zu, ist das Ergebnis einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag des Vodafone Instituts für Gesellschaft und Kommunikation von Ende September.
Demzufolge sind Handys ein wichtiger Faktor für die Wirtschaft. So sind 6,3 Prozent des deutschen Wirtschaftswachstums hierzulande in den Jahren 2010 bis 2012 auf die Zunahme der Mobilfunkverträge zurückzuführen. In Entwicklungs- und Schwellenländern ist dieser Anteil noch viel größer. In Ägypten sind es fast 20 Prozent, in China immerhin noch fast zehn Prozent.
Darüber hinaus fördert der Mobilfunk die politische Beteiligung und die zunehmende Geschlechtergerechtigkeit. Die Technologie ist somit eine Art Entwicklungshelfer auf dem Weg zu modernen Gesellschaften, heißt es in der Studie.