WIRTSCHAFT
Bestimmte Bereiche des chinesischen Marktes
Baku, 14. Mai, AZERTAC
Apple kauft sich mit einer Milliarde Dollar beim chinesischen Fahrdienstvermittler Didi Chuxing ein - und sagt damit Uber den Kampf an.
Macht Apple jetzt auch Taxi-Ersatz? Der kalifornische Mega-Konzern mischt sich jedenfalls kräftig in den Konkurrenzkampf der Fahrdienstleister auf dem chinesischen Markt ein. Mit einer Milliarde Dollar steigt Apple bei Didi Chuxing ein, der chinesischen Variante von Uber.
Konzernchef Tim Cook verkündete das Investment am Freitag in einem Telefoninterview mit der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur. "Wir sehen eine Menge Möglichkeiten für eine engere Kooperation zwischen beiden Firmen", sagte Cook. Man habe sich "aus einer Reihe von strategischen Gründen für diese Investition entschieden, darunter die Chance, mehr über bestimmte Bereiche des chinesischen Marktes zu lernen." Das Investment des iPhone-Konzerns werde sich auszahlen.
Der Einstieg ins Fahrdienstgeschäft in China weckt neue Spekulationen über die Pläne von Apple mit Autos und der wachsenden Vernetzung des Verkehrs mit dem Internet.
Apple tut sich in China schwer - Wie Uber bietet Didi Chuxing, die früher Didi Kuaidi hießen, eine App für das Handy an, mit der Nutzer Autos mit Fahrer bestellen können. Beide Unternehmen liefern sich in China einen erbitterten Kampf um Kunden und Investoren; sie subventionieren dabei das Geschäft ihrer Fahrer kräftig, um Marktanteile zu gewinnen.
Im Februar räumte Uber-Chef Travis Kalanick ein, dass sein Unternehmen "mehr als eine Milliarde Dollar" pro Jahr in China verliere. Didi hat nach Angaben von Experten einen größeren Marktanteil in China und bedient mehr als 400 Städte.
Die eine Milliarde Dollar von Apple, die Didi nun erhält, sind die größte einzelne Investition für das chinesische Unternehmen. Hinter Didi stehen auch die chinesischen Internetriesen Tencent und Alibaba. Der gesamte Marktwert des Unternehmens wird auf 25 Milliarden Dollar geschätzt, nachdem es vor mehr als einem Jahr noch sechs Milliarden Dollar wert war.
In seinem Kerngeschäft tut sich Apple in China schwer. Zwar macht der Konzern inzwischen rund ein Viertel seines Geschäfts in der Volksrepublik, allerdings hat der Absatz zuletzt deutlich nachgelassen. Erst kürzlich hatten die Aufsichtsbehörden zudem Apples Onlinebuch- und Filmangebote ein halbes Jahr nach deren Start gesperrt. Konzernchef Cook wird diesen Monat noch zu Gesprächen mit den Behörden in China erwartet. Sein Unternehmen habe anhaltendes Vertrauen in die Entwicklung der zweitgrößten Volkswirtschaft, sagte Cook in dem Xinhua-Interview.