WELT
China leitet Truppenübung gegen "Böse Kräfte"
Baku, den 7. Mai (AZERTAG). Kollektives Manöver gegen Separatisten: Sicherheitskräfte aus China, Kirgisien und Tadschikistan haben gemeinsam die Niederschlagung von Aufständen trainiert. Bei der Militärübung stellten die Soldaten auch eine Geiselbefreiung nach.
Peking - China und die zentralasiatischen Länder Kirgisien und Tadschikistan haben in der muslimisch geprägten chinesischen Region Xinjiang eine gemeinsame Anti-Terror-Übung abgehalten. Das eintägige Manöver namens "Tianshan II" am Freitag habe der besseren Koordinierung zum Aufspüren von Terroristen in der Grenzregion gedient, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag.
Ein Sprecher der chinesischen Anti-Terror-Behörde sagte, es sei um die Bekämpfung der "drei bösen Kräfte" gegangen. Dabei handele es sich um Terrorismus, Extremismus und die Loslösungsbestrebungen von Rebellen. "Separatisten" seien eine Gefahr für alle drei Teilnehmerländer, sagte der Sprecher. Bei der Militärübung simulierten die Soldaten auch eine Geiselbefreiung, hieß es in chinesischen Medienberichten.
Bereits 2006 hatten die chinesischen Sicherheitsbehörden mit Kasachstan die Übung "Tianshan I" in Xinjiang abgehalten, an der hunderte Polizisten und Spezialkräfte teilnahmen. In der Region kommt es immer wieder zu gewalttätigen Angriffen auf Polizisten.
Die muslimische Minderheit der Uiguren, die in Xinjiang einen großen Teil der Bevölkerung ausmacht, wirft der Führung in Peking vor, sie zu unterdrücken. Die Uiguren würden bei der Bildung und auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt, außerdem werde ihr Einfluss durch die verstärkte Einwanderung von Han-Chinesen, der Mehrheit in der Volksrepublik, eingeschränkt.
Im Juli 2009 waren bei ethnischen Unruhen in Urumqi, der Hauptstadt von Xinjiang, fast 200 Menschen ums Leben gekommen.