WELT
China scheut Anerkennung der Gaddafi-Rebellen
Baku, den 6. September (AZERTAG). Die Rebellen in Libyen haben die Kontrolle über weite Teile des Landes übernommen, viele Staaten haben die Gegner des geflüchteten Despoten Muammar al-Gaddafi bereits als neue Machthaber bestätigt. Doch China erkennt ihre Vertretung nicht als rechtmäßig an.
Man werde den Nationalen Übergangsrat erst als legitime Regierung anerkennen, wenn die „Zeit reif ist“, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums in Peking. Wann dies der Fall sei, sagte Sprecherin Jiang Yu nicht. China stehe jedoch in Kontakt mit dem Übergangsrat und unterstütze dessen Rolle in Libyen.
Chinas Rolle im Libyen-Konflikt ist zwiespältig. Erst gestern hatten Berichte für Irritationen im Westen gesorgt, wonach die Volksrepublik Gaddafi auf Anfrage große Mengen an Waffen und Munition angeboten haben soll . Laut Dokumenten, die der kanadischen Tageszeitung „The Globe and Mail“ vorliegen, boten staatlich kontrollierte chinesische Rüstungskonzerne der damaligen libyschen Führung noch im Juli Lieferungen im Umfang von mindestens 200 Millionen Dollar (150 Millionen Euro) an - ungeachtet des Uno-Embargos, das Waffenlieferungen ausdrücklich verbietet.