WELT
Coronavirus in Afrika: Mehr als 100 000 Menschen nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert
Baku, 1. Juni, AZERTAC
In Afrika haben sich nach Angaben der WHO mehr als 100 000 Menschen nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert. Dennoch nimmt die Pandemie mit bisher 3100 Todesfällen auf dem Kontinent laut der WHO einen anderen Verlauf als anderswo. Nach ersten Analysen könnte die relativ niedrige Todesrate damit zu tun haben, dass mehr als 60 Prozent aller Afrikaner jünger als 25 sind und frühzeitig Ausgangsbeschränkungen eingeführt wurden. Da die meisten Länder über schlecht ausgebaute Gesundheitssysteme verfügen, befürchteten Experten, dass das Virus hier noch tödlicher wirken könnte.
Zurzeit melden Ägypten und Südafrika mit mehr als 24 900 bzw. rund 32 700 Fällen die höchsten offiziellen Zahlen in Afrika (1. 6.). In Ägypten sind davon 959 Personen gestorben, in Südafrika 683. Südafrika hat eine Ausgangssperre verhängt. Nach gut zwei Monaten hat das Land am 1. Juni sein Alkoholverbot aufgehoben und weitere vorsichtige Lockerungen ermöglicht. In Ägypten gilt eine nächtliche Ausgangssperre.
Inzwischen wurden in Johannesburg, Südafrika, rund 11 000 Essenspakete verteilt. Bedürftige standen dafür teilweise über Stunden an. Nahrungsmittelknappheit ist eines der großen Probleme, dass die Corona-Pandemie und der damit einhergehende Lockdown in dem afrikanischen Land ausgelöst haben.