EU spricht von einer schweren Verletzung humanitären Völkerrechts
AzerTAg.az
Baku, 6. Mai, AZERTAC
Mehrere Menschen sind bei einer Attacke auf ein syrisches Flüchtlingslager getötet worden. Die EU spricht von einer schweren Verletzung humanitären Völkerrechts, die Uno von einem möglichen Kriegsverbrechen.
Die Vereinten Nationen haben den Luftangriff auf ein Flüchtlingslager in Nordsyrien mit mehreren Todesopfern scharf verurteilt. Falls das Camp bewusst als Ziel ausgesucht worden sei, könnte es sich um ein Kriegsverbrechen handeln, hieß es in einer Stellungnahme des Uno-Nothilfekoordinators Stephen O'Brien. Die Nachricht von getöteten Zivilisten entsetzte ihn und mache ihn krank.
Die Sicherheitsberaterin von US-Präsident Barack Obama, Susan Rice, äußerte sich schockiert und erklärte, für einen solchen Angriff auf Zivilisten gebe es keine Rechtfertigung. Die EU-Außenbeauftragte sowie der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe veröffentlichten eine gemeinsame Erklärung: Der Angriff zeigt, dass "die verwundbarsten Menschen weiterhin die primären Opfer des Konflikts sind", schreiben Federica Mogherini und Christos Stylianides. Attacken auf Flüchtlingslager seien inakzeptabel und eine schwere Verletzung humanitären Völkerrechts.
Nach Angaben der gewöhnlich gut informierten Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden bei dem Luftangriff 28 Menschen getötet, unter ihnen mindestens sieben Kinder. Außerdem seien Dutzende Menschen teils schwer verletzt worden. Bisher ist unklar, wer die Luftangriffe in dem von Rebellen kontrollierten Gebiet nahe der türkischen Grenze geflogen hat. Das Lager liegt den Informationen zufolge bei der Stadt Sarmada in der nordwestsyrischen Provinz Idlib.
Uno-Nothilfekoordinator O'Brien sprach von mindestens 30 Toten und mehr als 80 Verletzten. Dutzende Zelte in dem Lager seien zerstört oder stark beschädigt worden. Er forderte eine unabhängige Untersuchung des Vorfalls. "Anhaltende Kämpfe und Luftangriffe bedeuten, dass wehrlose, verängstigte Kinder, Frauen und Männer keinen Zufluchtsort haben."
Der Bürgerkrieg in Syrien dauert schon mehr als fünf Jahre an. Diese Woche war nach heftigen Kämpfen eine neue Waffenruhe auf die Stadt und gleichnamige Provinz Aleppo ausgeweitet worden. Am Donnerstag hatte der syrische Machthaber Baschar al-Assad angekündigt, trotz der neuen Waffenruhe und Friedensgespräche weiter auf einen "endgültigen Sieg" zu setzen.
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