WELT
ExxonMobil mit dem Geschäft selbst Milliardenumsätze macht
Baku, den 27. Februar (AZERTAG). ExxonMobil-Chef Rex Tillerson liebt die ländliche Beschaulichkeit seines Wohnortes Bartonville, etwa 50 Kilometer außerhalb der texanischen Ölmetropole Dallas. Der 61-jährige Tillerson und seine Frau besitzen dort nach Angaben des „Wall Street Journal“ eine etwa 33 Hektar große Pferderanch und wohnen auf einem etwa 73.000 Quadratmeter großen Grundstück.
Doch seit einiger Zeit gerät die Idylle in Gefahr. Schon länger suchen Öl- und Gasfirmen - darunter Exxon-Tochter XTO Chart zeigen - nach Rohstoffen in der Gegend und setzen dabei auf die umstrittene Fördermethode Fracking. Dabei werden Wasser, Sand und Chemikalien in den Untergrund gepresst, um die Brennstoffe zu extrahieren. Umweltschützer warnen vor Gefahren für das Grundwasser.
Obwohl ExxonMobil mit diesem Geschäft selbst Milliardenumsätze macht und weltweit für die Fördermethode trommelt, sieht Tillerson das Treiben nahe seinem Hause skeptisch, berichtet die US-Zeitung. Konkret stören sich seine Mitstreiter und er an einem 49 Meter hohen Wasserturm, aus dem die Förderunternehmen vor Ort Nachschub beziehen.
Exxon hat vergleichsweise wenig Freude am Fracking - Die Anwohner fürchten demnach Lärmbelästigung und Gefahren durch Lastwagen, die große Mengen Wasser zu den Fördertürmen bringen. Nach Angaben seines Anwalts sorgt sich Tillerson vor allem um den Wert seines Grundstücks.
Der Exxon-Chef selbst besuchte dem „Wall Street Journal“ zufolge eine Stadtratssitzung, um mit anderen Grundstücksbesitzern seinen Unmut kundzutun. Tillerson stellte auf der Sitzung vor allem die Rechte des Wasserversorgers in Frage, den Turm zu bauen und somit Immobilienbesitzern zu schaden.
Der Versorger besteht auf dem Turm. Er sei erforderlich, um den wachsenden Bedarf nach Süßwasser zu decken.
ExxonMobil Chart zeigen ist Ende 2009 groß ins Geschäft mit Schiefergas eingestiegen, das mit der Fracking-Methode gefördert wird. Zu diesem Zweck übernahm Exxon den Konkurrenten XTO Energy für 25 Milliarden Dollar. Da der Gaspreis in der Folge stark einbrach, belastet die Akquisition die Exxon-Bilanz.