GESELLSCHAFT
Forscher warnen vor den Gesundheitsrisiken von Energy-Drinks
Energy-Drinks sind so beliebt wie nie. Doch Forscher warnen vor den Gesundheitsrisiken der süßen Wachmacher. Gerade in Kombination mit Alkohol können die Folgen verheerend sein: Wer nicht benommen wird, trinkt schließlich immer weiter.
Sie machen wach und sind dabei sehr süß: Und genau diese Kombination macht Energy-Drinks so risikoreich. Eine neue Analyse von João Joaquim Breda und Kollegen von der Weltgesundheitsorganisation warnt jetzt erneut vor einem allzu sorglosen Umgang mit den süßen Wachmachern. In ihrem Artikel im Fachmagazin „Frontiers in Public Health“ haben die Forscher aktuelle Studien zum Thema zusammengefasst.
Die Mixgetränke erfreuen sich den Wissenschaftlern zufolge immer größerer Beliebtheit: „Die Energy-Drink-Industrie boomt“, schreiben die Autoren. Ihr Verkauf habe sich von 2008 bis 2012 um 60 Prozent gesteigert. Doch gerade das enthaltene Koffein berge große Gesundheitsrisiken: Eine Koffein-Überdosis könne etwa Herzklopfen, erhöhten Blutdruck, Übelkeit, Schwindel und Diabetes auslösen - und im schlimmsten Fall zum Tod führen.
Die Wissenschaftler berichten von Todesfällen in den USA und Schweden, die mit Energy-Drinks in Zusammenhang gebracht werden. Zwar hätten manche Kaffeesorten einen ähnlich hohen Anteil an Koffein wie Energy-Drinks, doch Kaffee werde als warmes Getränk viel langsamer getrunken.
Hinzu kommt: Süße Energy-Drinks schmecken auch Kindern. Sie machen den Studienautoren zufolge 43 Prozent des Koffein-Konsums unter Kindern in Europa aus. „Negative Konsequenzen von Koffein-Konsum bei Kindern und Jugendlichen sind erwiesen“, schreiben die Forscher und warnen vor Auswirkungen auf das Nerven- und Kreislaufsystem, was zu körperlicher Abhängigkeit führen könne.
Schließlich enthielten Energy-Drinks dreimal so viel Koffein wie Cola. Auch bei anderen Inhaltsstoffen wie dem leistungssteigernden Taurin sind der Verbraucherzentrale zufolge negative Wechselwirkungen mit Koffein nicht auszuschließen.
Fatal kann sich das Mischen von Energy-Drinks mit Alkohol auswirken - eine immer beliebtere Praxis bei jungen Erwachsenen. Wissenschaftler Breda zufolge konsumieren 71 Prozent der 18- bis 29-Jährigen Energy-Drinks mit Alkohol. Doch wer sich mit den Wachmachern aufputscht, merkt womöglich nicht, welche Auswirkungen der Alkohol gerade hat. Die Benommenheit und Schläfrigkeit, die Alkohol - in gewisser Weise auch zum eigenen Schutz - auslösen kann, fällt somit weg. Die ersten Anzeichen einer Alkoholvergiftung, etwa motorische Schwierigkeiten, werden so womöglich nicht registriert. Und: Wer immer wacher und wacher wird, kann auch immer weiter trinken.