GESELLSCHAFT
Frankreichs Präsident François Hollande: „Klimawandel führt zu mehr Flucht und Vertreibung als Krieg“
Frankreich will den Klimafonds der Vereinten Nationen mit einer Milliarde Dollar unterstützen. Sein Land werde die umgerechnet etwa 780 Millionen Euro „innerhalb der nächsten Jahre“ zur Verfügung stellen, sagte Präsident François Hollande am Dienstag auf dem Uno-Klimagipfel in New York. „Klimawandel führt zu mehr Flucht und Vertreibung als Krieg“, sagte Hollande. Frankreichs Beitrag sei eine „Investition in die Zukunft“ und ein „Beitrag zur Solidarität innerhalb der Menschheit“.
Auch Deutschland und andere Staaten planen Milliarden-Hilfen für arme Länder. Entwicklungsländern versprach der EU-Kommissionschef zudem in den kommenden sieben Jahren finanzielle Subventionen in Höhe von drei Milliarden Euro zur Unterstützung ihres Aufbaus von nachhaltigen Energieformen.
EU-Kommissionschef José Manuel Barroso hat verbindliche Klimaziele der Europäischen Union und Unterstützung von Entwicklungsländern versprochen. Bis 2030 würden die Länder der EU 40 Prozent ihrer Treibhausgasemissionen und 30 Prozent ihres Energieaufwands einsparen, sagte Barroso am Dienstag am Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York. Bis 2050 sollen sogar bis zu 95 Prozent der Emissionen eingespart werden. „Die EU wird bereit sein“, sagte Barroso. „Wir werden in diesem entscheidenden Kampf nicht versagen.“
Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon nannte den Klimawandel die größte Gefahr in der Geschichte der Menschheit. „Wir haben uns noch nie solch einer Herausforderung gegenüber gesehen. Die menschlichen, ökonomischen und ökologischen Kosten des Klimawandels werden bald untragbar sein“, sagte der Koreaner.
„Der Klimawandel bedroht den so hart errungenen Frieden, unseren Wohlstand und die Chancen für Milliarden Menschen. Er ist die prägende Aufgabe unserer Zeit. Unsere Antwort wird die Zukunft entscheiden.“ Ban forderte alle Regierungen auf, bis zum Klimagipfel in Paris zum Ende des nächsten Jahres „ernsthafte Zusagen“ zur Reduzierung ihres CO2-Ausstoßes zu machen.
Der Vorsitzende des Weltklimarats IPCC, Rajendra Pachauri, mahnte zu Taten. „Unsere Zeit zum Handeln läuft aus“, sagte er. Ansonsten drohten unter anderem Wasser- und Lebensmittelmangel. Geld sei keine Ausrede. „Uns wird gesagt, dass der Kampf gegen den Klimawandel zu teuer sein wird. Das stimmt nicht. Wartet ab, bis wir die Rechnung für das Nichthandeln bekommen.“
„Dieses Gremium muss vielleicht mehr als irgendein anderes Gremium jemals zuvor in der Geschichte der Menschheit diese schwierige, aber machbare Aufgabe angehen“, sagte Hollywood-Star Leonardo DiCaprio. „Sie können Geschichte schreiben oder von der Geschichte verteufelt werden.“