WELT
Gegner stürmen Gbagbos Residenz in Abidjan
Baku, den 6. April (AZERTAG). Die womöglich entscheidende Schlacht in der Elfenbeinküste: Ouattara-Truppen haben Widersacher Gbagbo, der sich in einem Bunker verschanzt, eingekesselt.
Der Machtkampf in der Elfenbeinküste steht offenbar vor der Entscheidung: Anhänger des demokratisch gewählten Präsidenten Alassane Outtara stürmten in Abidjan das Gelände, auf dem sich dessen Rivale Laurent Gbagbo verschanzt hielt. Ziel sei es, Gbagbo gefangen zu nehmen, erklärte eine Sprecherin Outtaras.
„Im Moment haben sie Gbagbo noch nicht gefasst, aber das wird bald geschehen“, sagte die Sprecherin Affoussy Bamba telefonisch aus Abidjan dem französischen Fernsehsender France-24. Die Kämpfer seien auf das Gelände vorgedrungen. Gbagbo befand sich nach Angaben von Korrespondenten in einem Bunker, eingekesselt von Truppen Ouattaras.
Gbagbo sagte unterdessen dem französischen Radiosender RFI in einem Interview, das am Mittwoch ausgestrahlt wurde, er habe die Wahl im vergangenen November gewonnen. Für ihn stelle sich die Frage nicht, das Präsidentenamt aufzugeben. „Wir sind nicht in einer Verhandlungsphase“, erklärte er.
Am Dienstag hatte Gbagbo einen Gesandten ausgeschickt, um mit ausländischen Botschaftern über Bedingungen für seinen Rücktritt zu verhandeln. Aus Diplomatenkreisen verlautete jedoch, Gbagbo habe damit offenbar nur Zeit gewinnen wollen.