WELT
Hurrikan "Florence" überspült Straßen an US-Ostküste
Washington, 14. September, AZERTAC
Hurrikan "Florence" bleibt gefährlich, obwohl der Sturm vor der US-Ostküste weiter an Kraft verloren hat. Das Nationale Hurrikan-Zentrum (NHC) stufte ihn am späten Donnerstagabend (Ortszeit) auf die Stufe eins der fünfstufigen Skala herab.
Noch vor seinem eigentlichen Auftreffen auf Land haben Ausläufer von "Florence" die Küste mit peitschendem Regen und Windgeschwindigkeiten von mehr als 150 Kilometern in der Stunde erreicht. Als eine der ersten Gegenden wurde der Nationalpark Outer Banks getroffen, eine dem Festland vorgelagerte Insel im Bundesstaat North Carolina. Auch New Bern wurde von einer Sturmflut getroffen. Erste Flüsse traten über die Ufer, Straßen wurden überspült. In etlichen Haushalten fiel bereits der Strom aus.
Die Situation werde sich in den nächsten Stunden und Tagen drastisch verschlechtern, sagten die Meteorologen voraus. Nach Angaben des Nationalen Hurrikan-Zentrums in Miami bewegte sich der Wirbelsturm extrem langsam mit nicht einmal zehn Kilometern pro Stunde auf die Küstenregion um die Stadt Wilmington (North Carolina) zu. Dies bedeute, dass das Zentrum des Sturms mit starkem Wind und ergiebigen Regenfällen lange über der Küstenregion bleiben dürfte. Die Experten rechnen damit, dass sich die Wasserlast von "Florence" bis zu vier Tage lang auf das Land ergießt. In der Nähe der Stadt nahm der Stromversorger Duke Energy ein Kernkraftwerk vorsorglich vom Netz.
Die Behörden rechnen damit, dass mehrere Millionen Menschen in einem riesigen Einzugsgebiet im gesamten Südosten der USA von Überschwemmungen betroffen sein könnten. Sturmfluten, die vom Ozean in die Flüsse und damit ins Hinterland drängen sowie ergiebiger Regen könnten gemeinsam große zerstörerische Kraft entfalten.
Hunderttausende verließen bereits am Donnerstag ihre Wohnungen. Sie fanden Unterschlupf bei Freunden, Verwandten, in Hotels oder Notunterkünften. Andere harrten teils auch auf Inseln aus und versuchen den Sturm mithilfe von Notstromaggregaten und Vorratshaltung durchzustehen. In der Hauptstadt Washington wurden wichtige politische Entscheidungen im Senat und im Abgeordnetenhaus verschoben.