WELT
In Vietnam hielt ein Mann Dutzend Tiger im Keller sieben Jahre Haft
Baku, 4. März, AZERTAC
Ein Mann in Vietnam ist zu sieben Jahren Haft verurteilt worden, weil er mehr als ein Dutzend Tiger im Keller seines Hauses gefangen gehalten hat. Ein Gericht in Nghe An im Norden des Landes habe den 39-Jährigen für schuldig befunden, gegen die Gesetze “zum Schutz seltener, wertvoller und gefährdeter Wildtiere“ verstoßen zu haben, sagte Bui Thu Ha, eine Sprecherin der Nichtregierungsorganisation Education for Nature Vietnam (ENV) der Nachrichtenagentur dpa. Die NGO hatte den Prozess beobachtet.
Bui Thu Ha sprach von “einem Weckruf und einer Warnung für diejenigen, die Tiere illegal gefangen halten“. Der Angeklagte hatte zugegeben, die 14 Indochinesischen Tiger als Jungtiere in Laos erworben und sie monatelang in seinem Keller in Käfigen eingesperrt zu haben. Laut der NGO hatte der Mann schalldichte Wände eingebaut, damit das Brüllen der Tiger nicht zu hören war. Nach einem Tipp hatten die Behörden im vergangenen August das Haus durchsucht.
Jedes Tier mehr als 200 Kilogramm schwer - Laut der Zeitung “VN Express“ wog jedes Tier mehr als 200 Kilogramm. Kurz nach der Beschlagnahmung waren die meisten Tiger gestorben. Ihnen war damals ein Betäubungsmittel verabreicht worden, um sie mit Lastwagen in den Safaripark Muong Thanh im Zentrum des Landes zu bringen. Woran die Tiger genau starben, ist nicht klar.
Trotz der Bemühungen der vietnamesischen Regierung, den Handel mit Wildtieren wie Tigern zu unterbinden, wurden in den vergangenen Jahren mehrere Fälle aufgedeckt – besonders in den Provinzen Nghe An und Ha Tinh.
Die Raubkatzen werden in vielen Fällen getötet, denn nahezu allen Körperteilen – besonders aber den Knochen – werden laut WWF in der traditionellen asiatischen Medizin Heilkräfte zugeschrieben. »Wegen des hohen Profits sind viele trotz des Risikos bereit, gegen das Gesetz zu verstoßen«, so ENV-Sprecherin Bui Thu Ha.
Dem WWF zufolge werden Tiger als Art insgesamt als stark gefährdet eingestuft.