GESELLSCHAFT
In den kommenden Tagen müssen sich Teile Australiens wieder auf extreme Temperaturen einstellen
Baku, 28. Dezember, AZERTAC
Die Weihnachtstage haben etwas Regen, weniger Wind und damit eine Atempause gebracht. Doch schon in den kommenden Tagen müssen sich Teile Australiens wieder auf extreme Temperaturen einstellen. Damit wird auch der verzweifelte Kampf der vielen, meist freiwilligen, Feuerwehrleute, gegen die Buschbrände weitergehen. Doch nun bekommen sie Unterstützung von den Streitkräften.
Das Verteidigungsministerium teilte am Freitag mit, dass ab sofort Verbindungsoffiziere in den 14 regionalen Feuerwehrzentralen des Bundesstaats New South Wales eingesetzt würden. Sie sollen bei der Koordinierung der Brandbekämpfung helfen, da unter anderem die Luftwaffe bereits bei der Betankung von Löschflugzeugen oder beim Transport von Feuerwehrleuten hilft.
"Diese Unterstützung im Hintergrund durch die Streitkräfte stellt mehr Feuerwehrleute frei für ihre eigentlichen, spezialisierten Aufgaben bei der Brandbekämpfung", sagte Verteidigungsministerin Linda Reynolds in einer Erklärung.
Regierungschef Scott Morrison brachte unterdessen die Möglichkeit, Soldaten und militärisches Gerät zur Unterstützung der rund 2000 Feuerwehrleute einzusetzen, ins Gespräch. "Wir werden weiterhin alles in unserer Macht Stehende tun, um sicherzustellen, dass unsere Feuerwehrleute alle benötigten Ressourcen und Unterstützung erhalten", sagte er. Üblicherweise werden Australiens Streitkräfte nicht im Inland eingesetzt.
Der Premier bleibt stur, die Unzufriedenheit wächst - Brände sind im australischen Sommer durchaus üblich. Allerdings hat der Sommer gerade erst begonnen, die Feuer wüten aber seit Wochen und Monaten in ungeahnter Größe und Intensität. Die lange Dürre in weiten Teilen der Ostküste hatte dabei für ideale Brandbedingungen gesorgt.
Trotz des Dramas im eigenen Land will Premier Morrison Forderungen nach mehr Klimaschutz nicht gelten lassen. "Wir werden uns nicht auf unbesonnene Klimaziele einlassen und traditionelle Industrien aufgeben, wodurch australische Arbeitsplätze gefährdet würden, obwohl die Ziele keinen bedeutsamen Einfluss auf das globale Klima haben", schrieb er in einem Zeitungsbeitrag, wie die australische Nachrichtenagentur AAP berichtete.
Morrison steht seit längerer Zeit in der Kritik, weil seine Regierung einen extrem industriefreundlichen Kurs verfolgt. Besonders die klimaschädliche Kohleindustrie wird von ihm unterstützt. Auch sein Krisenmanagement in der aktuellen Brandsaison ließ in den Augen vieler Beobachter erheblich zu wünschen übrig. Einen Hawaii-Urlaub brach der Premier zuletzt erst nach heftigen Angriffen daheim ab, immer wieder kommt es zu Protesten von Klimaschützern vor seiner Residenz.