WELT
Indische Diplomatin wird Uno-Mitarbeiterin
Baku, den 24. Dezember (AZERTAG). Ihre Festnahme in den USA sorgte in Indien für Empörung, nun soll die Diplomatin Devyani Khobragade eine Stelle bei der Uno antreten. Der neue Job stärkt ihre Position in dem laufenden Justizverfahren.
Khobragade muss sich in den USA unter anderem wegen Visabetrugs vor Gericht verantworten. Vertreter Indiens hatten sich über die Behandlung der Diplomatin beschwert und ihre sofortige Freilassung gefordert.
Nun hat die bisherige Vizekonsulin durch den neuen Status bessere Karten in dem Rechtsstreit. Denn als Uno-Mitarbeiterin dürfte sie möglicherweise nach Indien ausreisen, ohne dass eine Strafverfolgung fortgesetzt wird.
Khobragades Anwalt sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die Uno habe die Dokumente über den neuen diplomatischen Status dem US-Außenministerium vorgelegt. Eine Anerkennung von dort stehe aber noch aus. „Das wird nun überprüft“, sagte ein Mitarbeiter des Ministeriums.
Der Fall der 39-Jährigen belastet die diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Indien. Am 13. Dezember war sie in Handschellen abgeführt worden, vor Beamten musste sie sich mehrfach ausziehen. Khobragade ist nach der Zahlung einer Kaution in Höhe von 250.000 Dollar inzwischen wieder auf freiem Fuß.
US-Behörden werfen ihr vor, falsche Dokumente für den Visumantrag ihrer indischen Haushälterin vorgelegt zu haben. Sie soll ihren Hausangestellten zudem mit drei Dollar pro Stunde weitaus weniger als den amerikanischen Mindestlohn gezahlt haben.
Die USA arrangierten inzwischen, dass die Familie der Haushälterin von Indien in die USA reisen konnte. Ein ungewöhnlicher Schritt, der verhindern soll, dass auf die in den USA lebende Angestellte Druck aus Indien ausgeübt werden kann. Ihre Rolle in dem Fall sorgte für Spekulationen. Sie soll Khobragade erpresst haben, weshalb in Indien ein Haftbefehl gegen sie ausgestellt wurde.