WELT
Italienischer Bankenindex verlor drei Prozent
Baku, 23. November, AZERTAC
Den italienischen Banken geht es schlecht, nun fallen die Aktienkurse weiter. Grund ist die Angst der Anleger vor einer neuen Regierungskrise - und einem möglichen Austritt Italiens aus der EU.
Der italienische Bankenindex verlor drei Prozent, der Mailänder Aktienindex fiel um 1,4 Prozent. Am härtesten traf es die Geldhäuser Banco Popolare di Emilia und Mediobanca, die jeweils rund 4,5 Prozent abgaben. Auch die Kurse der Institute Banco Popolare, BP Milano und Unicredit fielen um bis zu 3,5 Prozent. Italiens Banken geht es schlecht.
Grund für die sinkende Kurse ist die Angst der Anleger vor dem Ausgang des Verfassungsreferendums in Italien Anfang Dezember. Ministerpräsident Matteo Renzi will am 4. Dezember über Einschränkungen bei der Rolle des Senats und Zuständigkeiten der Regionalregierungen abstimmen lassen. Allerdings wächst bei Investoren die Sorge, dass sich nach Großbritannien auch in Italien eine möglicherweise neue rechtsgerichtete Regierung für einen Ausstieg aus der Europäischen Union stark machen könnte.
Die italienischen Banken sitzen auf faulen Krediten in Höhe von rund 300 Milliarden Euro. Um ihre Kapitalreserven für künftige Krisen aufzufüllen, planen mehrere Institute Kapitalerhöhungen. So benötigt Banca Monte dei Paschi di Siena (BMPS), das älteste Geldhaus der Welt, rund fünf Milliarden Euro zusätzlich. Die laufende EZB-Prüfung zu den Krediten der Bank werde im ersten Halbjahr 2017 erwartet, teilte das Institut mit. Die Aktienkurse fielen um 3,5 Prozent.
Jüngsten Umfragen zufolge wächst die Zahl derer, die gegen Renzis Reformen stimmen wollen, langsam aber stetig. Für Renzi wird es die wichtigste Abstimmung seiner zweijährigen Amtszeit. Denn er hatte angekündigt, im Fall einer Niederlage einen Rücktritt zu erwägen.