WELT
Mehr als 2000 Menschen kamen bei Asylsuche ums Leben
Baku, 5. November, AZERTAC
Die Überfahrt über das Mittelmeer bleibt für Migranten gefährlich. Zwar kamen in den ersten zehn Monaten dieses Jahr nach Angaben des Uno-Flüchtlingshilfswerks UNHCR rund 105.000 Menschen nach Europa. Aber mehr als 2000 Menschen verloren seit Jahresbeginn bei der Flucht ihr Leben.
Ein Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM) erklärte, 2018 sei "das fünfte Jahr in Folge", in dem die Zahl von 100.000 Flüchtlingen übertroffen werde. Es gab jedoch einen Rückgang der Zahlen: In diesem Jahr sei diese Schwelle jedoch sehr viel später überschritten worden als etwa 2017, als dies bereits im Juli der Fall war.
Spanien ist in diesem Jahr zum Hauptankunftsland von Flüchtlingen in Europa geworden, vor Griechenland und Italien. Seit Jahresbeginn kamen nach IOM-Angaben mehr als 49.000 Flüchtlinge an Spaniens Küsten an. 564 kamen bei der Überfahrt ums Leben oder gelten als vermisst.
Zuletzt hatten spanische Behörden am Montag die Leichen von 18 Bootsflüchtlingen aus Afrika entdeckt, die bei ihrem Weg über das Mittelmeer ums Leben gekommen waren. 13 Leichen befanden sich demnach an Bord zweier Flüchtlingsboote, die vor der Küste der spanischen Exklave Melilla in Nordafrika im Wasser trieben. Fünf weitere Tote wurden laut Polizei vor der Küste von Cádiz im Südwesten Spaniens gefunden. Rund hundert weitere Flüchtlinge erreichten demnach lebend die spanische Küste.
Die Lage für die Migranten bleibt insbesondere auf den griechischen Inseln äußerst angespannt. Die Uno-Organisation UNHCR rief die Regierung in Athen erneut auf, mehr Flüchtlinge aufs Festland zu bringen. Auf Samos und Lesbos seien in den vergangenen drei Monaten 11.000 Schutzsuchende gelandet. Die Bedingungen vor Ort seien schlimm. Im Flüchtlingslager Vathi auf Samos harrten 4000 Menschen aus, obwohl das Camp nur für 650 ausgelegt sei. Angesichts des bevorstehenden Winters müsse dringend gehandelt werden, forderte das UNHCR.