WIRTSCHAFT
Microsoft-Aktie bricht ein
Baku, den 20. Juli (AZERTAG). Die Zahlen haben enttäuscht - die Börse ist geschockt. Nach einer schlechten Zwischenbilanz ist die Microsoft-Aktie um elfeinhalb Prozent abgestürzt. Es ist der heftigste Einbruch seit Jahren.
Mit einem Kurssturz von elfeinhalb Prozent auf 31,40 Dollar haben Microsoft Chart zeigen-Aktien am Freitag auf die überraschend schlechte Zwischenbilanz reagiert. Sie waren der mit Abstand schwächste Wert im Dow Jones Industrial, der kaum verändert bei 15.543 Punkten schloss.
Der Umbruch in der Computerwelt hat nun auch den Software-Konzern mit voller Wucht getroffen: Die PC-Verkäufe sinken, und damit schwächelt der Absatz des bisherigen Geldbringers, des Betriebssystems Windows. Während PC-Hersteller schon seit längerem klagen, hatte Microsoft die Probleme auf dem Computermarkt bislang ohne größere Blessuren überstanden.
Die neue Finanzchefin Amy Hood räumte nun aber ein, dass auch Microsoft von den schrumpfenden PC-Verkäufen getroffen worden sei. Doch gebe es gleichzeitig eine „weiterhin starke Nachfrage nach Angeboten für Firmenkunden und die Cloud“. Dadurch habe Microsoft in seinem vierten Geschäftsquartal (April bis Juni) den Umsatz noch um 10 Prozent auf 19,9 Milliarden Dollar steigern können. Unterm Strich stand ein Gewinn von annähernd 5,0 Milliarden Dollar.
Microsoft habe ihre Prognosen beim Umsatz sowie dem Ergebnis je Aktie verfehlt, schrieb eine Analystin in einem Kommentar. Das Unternehmen habe zwar einige Erfolge im Hardware-Markt, etwa mit der Spielekonsole Xbox sowie im Geschäft mit Unternehmenskunden erzielt. Allerdings gebe es weiterhin Herausforderungen durch den fortgesetzten Rückgang des PC-Marktes. Zudem habe Microsoft Schwierigkeiten im Markt für Tablet-PC. Coffey stuft die Papiere unverändert mit „Sell“ in.
Positiver äußerte sich ein Analyst bei Bernstein Research. Zwar habe Microsoft die Erwartungen etwas verfehlt, das Cloud-Geschäft sei allerdings erneut stark gewachsen, schrieb der Experte in einer Studie. Die Ausrichtung auf Cloud-Dienste sei ein einschneidender Wandel für den Konzern. Mit dem Schwenk zu den Online-Datendiensten könne das Unternehmen Markteintrittshürden für Wettbewerber aufrechterhalten.