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MotoGP: Transfer zu Honda birgt für Lorenzo Risiken, ist aber auch eine Chance
Baku, 25. Dezember, AZERTAC
Jorge Lorenzo ist seit 2002 in der Motorrad-WM unterwegs. Nach zwei WM-Titeln in der 250ccm-Klasse stieg er 2008 in die MotoGP auf, wo er bis 2016 für das Werksteam von Yamaha fuhr. Lorenzo krönte sich in den Jahren 2010, 2012 und 2015 als erst zweiter spanischer Pilot zum MotoGP-Weltmeister. 2013 musste er sich Marc Marquez knapp geschlagen geben, 2014 reichte es zu WM-Rang drei. 2016 verließ er Langzeit-Arbeitgeber Yamaha in Richtung Ducati.
In der MotoGP-Saison 2019 stellt sich Jorge Lorenzo einer neuen Herausforderung. Nach nur zwei Jahren bei Ducati wechselt der Spanier zu Honda und geht in der neuen Saison als Teamkollege von Weltmeister Marc Marquez an den Start. Der Transfer zu Honda birgt für Lorenzo Risiken, ist aber auch eine Chance. Nachdem der dreimalige MotoGP-Weltmeister mit Yamaha und Ducati Rennen gewinnen konnte, winkt nun die Chance, mit einem dritten Hersteller Siege zu holen.
"Ich werde Rennen gewinnen. Vielleicht klappt es nicht mit der Meisterschaft, denn dafür muss alles zusammenpassen. Man benötigt auch ein bisschen Glück und darf kein Pech haben", bemerkt Lorenzo im Gespräch mit 'ServusTV'. "Ich werde mit meinem neuen Team und Motorrad mindestens ein paar Rennen gewinnen können. Dann gehöre ich zu diesen fünf oder sechs Fahrern, die mit drei verschiedenen Fabrikaten gewinnen konnten."
Doch wenn Lorenzo gewinnen möchte, dann muss er auch Teamkollege Marc Marquez bezwingen, der seit 2013 für Honda fährt und seitdem nur in einem Jahr nicht die Meisterschaft gewinnen konnte. "Es ist immer sehr schwierig, Marc im Zweikampf zu besiegen. Er hat sehr viel Selbstvertrauen und bremst sich unglaublich hart rein", weiß Lorenzo.
"Ich gehe die Sache bescheiden an. Es ist ein neues Team. Ich treffe dort auf Marc Marquez, der bereits sechs oder sieben Jahre dort fährt. Er hat sehr viel mehr Erfahrung mit dem Team. Ich kann von ihm viel lernen, auch was das Verständnis für die Maschine angeht", bemerkt der HRC-Neuzugang.
"Ich habe sehr viel Motivation. Es ist eine große Herausforderung. Ich fuhr in den vergangenen vier Jahren für drei verschiedene Teams, für die stärksten Teams. Doch es ist immer wieder schwierig, das Motorrad zu wechseln", so Lorenzo.
Die MotoGP schaut gespannt auf das neue Honda-Teamduell. In der Vergangenheit gerieten Marquez und Lorenzo schein mehrfach aneinander. Zuletzt kam es nach dem Startunfall in Aragon zu einem Schlagabtausch. Honda hat die zweifellos stärkste Fahrerpaarung. "Die Zahlen lügen nicht. Wir bilden eine der stärksten Fahrerpaarungen der MotoGP-Geschichte. Ich holte bisher fünf Titel, er kommt auf sieben WM-Titel - macht zusammen zwölf WM-Titel. Die Statistik lügt nicht", kommentiert Lorenzo.
Der Sturz in Aragon und der Sturz in Thailand haben den Weltmeister von 2010, 2012 und 2015 aber stark zurückgeworfen. Bei den Tests in Valencia und Jerez hatte Lorenzo mit den Nachwehen zu kämpfen. "Ich bin noch nicht zu 100 Prozent fit", gesteht er. "Ich hatte zwei Operationen. Den Fuß kann ich noch nicht voll belasten." Bis zum Saisonstart 2019 hat er aber noch knapp drei Monate Zeit.