GESELLSCHAFT
Nordosten Kenias kämpft mit verheerender Dürre und Millionen Menschen im Land droht der Hungertod
Baku, 17. Dezember, AZERTAC
Sechs Giraffen liegen im staubigen Boden, sie sind fast kreisförmig angeordnet, ihre Körper sind bereits teilweise verwest. Der Fotograf Ed Ram hat die Luftaufnahme gemacht, die derzeit weltweit veröffentlicht wird – als Symbol für die verheerende Dürre in Kenia.
Ram hat das Foto im Nordosten des Landes aufgenommen, außerhalb des Ortes Eyrib im Naturschutzpark Sabuli Wildlife Convervancy. Die Giraffen seien bereits extrem unterernährt und geschwächt gewesen, berichtete Getty Images – die Agentur veröffentlichte die Bilder des Fotografen. Die Giraffen versuchten demnach, an einem nahe gelegenen und fast ausgetrockneten Reservoir Wasser zu trinken. Dabei seien sie im Schlamm stecken geblieben und hätten sich nicht mehr befreien können.
Die Kadaver der Tiere seien dann in der Nähe von Eyrib abgelegt worden, um eine Verseuchung des Reservoirs zu verhindern. Eines der Tiere verlor dabei ein Bein. Nach der Verlegung machte Ram die Fotos der verendeten Giraffen.
Das eindrückliche Bild lenkt nun die Aufmerksamkeit auf die verheerende Dürre im Land. In den vergangenen Monaten hat es vor allem im Nordosten Kenias kaum geregnet. Und davon sind nicht nur zahlreiche Tiere bedroht. Schon im September warnten die Behörden im Land davor, dass etwa 2,1 Millionen Menschen im Land der Hungertod drohe. Präsident Uhuru Kenyatta erklärte die Dürre in Teilen des Landes damals zu einer nationalen Katastrophe.
An diesem Dienstag warnte die Uno, mehr als 2,9 Millionen Menschen in Kenia benötigten dringend Hilfe: Im Oktober habe es in einigen Gebieten an der Küste und im Südosten Kenias so wenig geregnet wie seit 1981 nicht mehr. “Die Wasserquellen sowohl für Menschen als auch für Tiere sind versiegt“, hießt es in einer Mitteilung aus dem Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha). Das zwinge Familien dazu, längere Strecken zurückzulegen – und führe zu Spannungen zwischen den Gemeinden und einer Zunahme an Konflikten.