WELT
Studenten entfachen gewalttätige Massenproteste
Baku, den 5. August (AZERTAG). Barrikaden, Feuer und Steinwürfe: Bei Protesten von chilenischen Studenten gegen das Bildungssystem hat es schwere Ausschreitungen gegeben. Nun hat die Regierung Bilanz gezogen - fast 900 Studenten wurden festgenommen, 90 Polizisten verletzt.
In mehreren Städten Chiles haben sich Studenten und Polizisten gewalttätige Auseinandersetzungen geliefert. Die Proteste endeten in der Nacht zum Freitag mit 874 Verhaftungen und 90 verletzten Polizisten. Diese Zahlen hat die Regierung nun bekanntgegeben.
Schwerpunkt der Demonstrationen am Donnerstag war die Hauptstadt Santiago de Chile, wo die Polizei mit Wasserwerfern und Tränengas gegen Hunderte Studenten, Schüler und Lehrer vorging. „Eine Gruppe gewalttätiger Demonstranten versuchte, nicht nur die Stadtmitte in Santiago lahmzulegen, sie plünderten und warfen Brandbomben in der Nacht“, erklärte Vize-Innenminister Rodrigo Ubilla. Über tausend Polizisten waren zur Auflösung der nicht erlaubten Demonstration im Einsatz.
Die Demonstranten besetzten kurzzeitig einen Fernsehsender. An mehreren Orten in der Hauptstadt errichteten Demonstranten Straßensperren, zündeten Barrikaden und Autoreifen an und bewarfen Polizeifahrzeuge mit Steinen.
Die Studenten fordern von der konservativen Regierung des Präsidenten Sebastián Piñera eine Senkung der Studiengebühren. In Chile kann ein Universitätsstudium monatlich rund 2000 Dollar kosten.