WELT
Thailand: Viele Tote und Vermisste bei schweren Überschwemmungen
Baku, 28. September, AZERTAC
Schwere Regenfälle haben in Teilen Thailands Sturzfluten und schwere Überschwemmungen ausgelöst. Seit Ende vergangener Woche seien sechs Menschen ums Leben gekommen, fünf davon in der Zentralregion Lopburi und einer in Phetchabun im Norden, teilte der Katastrophenschutz mit. Zwei weitere Menschen würden noch vermisst. Betroffen sind bislang 30 Provinzen. Knapp zwei Dutzend von ihnen wurden zum Katastrophengebiet erklärt.
Verantwortlich ist ein schwerer Tropensturm, der seit dem Wochenende vor allem über den Norden des Landes gezogen ist. Mittlerweile sei auch der Pegelstand des Flusses Chao Phraya stark gestiegen, hieß es. Im Einzugsgebiet, darunter auch in der Hauptstadt Bangkok, wurde nun ebenfalls vor Überflutungen gewarnt. Während der Regenzeit in Thailand zwischen Juli und Oktober kommt es immer wieder zu Überschwemmungen.
Bangkok ist in Gefahr - Die schwerste Katastrophe der jüngeren Vergangenheit ereignete sich im Jahr 2011. Damals hatte ein heftiger und ungewöhnlich lang anhaltender Monsun mehr als 500 Todesopfer zur Folge. Die Überschwemmungen waren die schlimmsten seit einem halben Jahrhundert. Besonders betroffen war auch Bangkok. Viele Viertel am Rand der Millionen-Stadt standen wochenlang unter Wasser. Insgesamt waren mehr als 13 Millionen Menschen von der Flut direkt betroffen.
Politiker schlugen damals gar vor, die Hauptstadt aufzugeben – über eine mögliche Verlegung wurde diskutiert. Sie sei nicht gerüstet für die Wassermassen, die Bangkoks Fluss Chao Phraya wegen der Klimakrise künftig mit sich führen werde.
Bangkok zählt zu den am schnellsten sinkenden Städten der Welt. Pro Jahr, so haben es Experten errechnet, sinke die Stadt um einen Zentimeter. Schon bald könnte die Metropole, die jährlich von rund 25 Millionen Menschen besucht wird, unterhalb des Meeresspiegels liegen.