WELT
Treffen von Delegationen aus Süd- und Nordkorea in nächster Woche
Baku, 24. März, AZERTAC
Süd- und Nordkorea wollen in der nächsten Woche über Details ihres geplanten Gipfeltreffens im April reden. Nordkorea habe den Vorschlag Südkoreas für Vorbereitungsgespräche akzeptiert, teilte das Vereinigungsministerium in Seoul am Samstag mit.
Die Gespräche sollen am Donnerstag im geteilten Grenzort Panmunjom geführt werden. Das Treffen soll im Vereinigungs-Pavillon stattfinden, einem auf der nordkoreanischen Seite der Demarkationslinie liegenden Gebäude.
Beide Seiten schicken jeweils drei Vertreter. Südkoreas Delegation steht unter der Leitung von Vereinigungsminister Cho Myoung Gyon, die nordkoreanische Delegation wird von dem für interkoreanische Angelegenheiten zuständigen Minister Ri Son Gwon angeführt.
Es wird erwartet, dass beide Seiten über den genauen Zeitplan und mögliche Themen des Treffens zwischen dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un reden.
Süd- und Nordkorea befinden sich formal noch im Kriegszustand, weil nach dem Koreakrieg der Jahre 1950 bis 1953 kein Friedensvertrag geschlossen wurde. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder militärische Zwischenfälle zwischen beiden Ländern.
Gipfel im April - Den Gipfel, der Ende April ebenfalls in Panmunjom stattfinden soll, will Südkorea nutzen, um über die Verbesserung der bilateralen Beziehungen und Schritte zum Abbau des nordkoreanischen Atomprogramms zu reden.
Seit dem Ende des Korea-Kriegs hat es nur zwei innerkoreanische Gipfel gegeben. Die Treffen fanden im Juni 2000 und im Oktober 2007 jeweils in Pjöngjang statt.
Beide Staaten hatten sich seit Anfang des Jahres nach langem Schweigen wieder angenähert. Nachdem Nordkorea zu den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang im Februar hohe Delegationen geschickt hatte, einigten sich beide Seiten auf das Treffen zwischen Kim und Moon.
Nach Angaben der südkoreanischen Regierung will sich Kim spätestens bis Ende Mai auch mit US-Präsident Donald Trump treffen. Trump hatte das Angebot angenommen. Kim ist laut Seoul bereit, über das Atomprogramm des Landes zu verhandeln.
Im vergangenen Jahr hatte Nordkorea die internationale Gemeinschaft mit mehreren Raketentests und dem sechsten, bislang gewaltigsten Atomtest provoziert.