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Tropisches Wirbelsturm “Mocha“ in Myanmar: Mindestens 400 Menschen ums Leben gekommen

Tropisches Wirbelsturm “Mocha“ in Myanmar: Mindestens 400 Menschen ums Leben gekommen

Baku, 16. Mai, AZERTAC

Es war der heftigste Zyklon in der Region seit mehr als einem Jahrzehnt. In Folge des tropischen Wirbelsturms “Mocha“ sind allein in Myanmar offenbar Hunderte Menschen ums Leben gekommen.

Der Kategorie-5-Zyklon “Mocha“ hat in Myanmar Berichten und Augenzeugen zufolge mindestens 400 Todesopfer gefordert. Bei den Toten handele es sich vor allem um Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya, bestätigte ein Sprecher der “Nationalen Einheitsregierung“ (NUG) der Nachrichtenagentur dpa. Dabei handelt es sich um eine Art demokratische Schattenregierung, die sich nach dem Militärputsch von 2021 als Alternative zur regierenden Junta gebildet hat.

Der tropische Wirbelsturm war am Sonntag mit Windgeschwindigkeiten von teilweise mehr als 250 Kilometern pro Stunde in Myanmar und dem benachbarten Bangladesch auf Land getroffen. Es war der heftigste Zyklon in der Region seit mehr als einem Jahrzehnt.

In dem schwer getroffenen Gebiet hätten rund 100.000 Menschen gelebt, viele in Vertriebenen-Camps, andere in Dörfern der muslimischen Minderheit der Rohingya im sonst vornehmlich buddhistischen Myanmar. Die Rohingya werden schon seit Jahrzehnten verfolgt. Das Krisenland Myanmar versinkt seit einem Putsch vor zwei Jahren in Chaos und Gewalt. Mehr als eine Million Menschen leben bereits als Vertriebene im eigenen Land, oft in Notunterkünften.

Erinnerungen an Zyklon “Nargis“ vor 15 Jahren - Auf Fotos und Videos aus den betroffenen Gebieten waren viele abgedeckte Häuser und Hütten zu sehen. Überall lagen Trümmerteile. Zudem gab es wegen Starkregens und Sturmfluten heftige Überschwemmungen. Zahlreiche wunderschöne Pagoden in Myanmar standen unter Wasser. Auch zahlreiche Bäume und Strommasten knickten um.

Die Hilfsorganisation Oxfam hatte zuvor erklärt, der Sturm habe »enorme Auswirkungen“ auf das Leben der Binnenvertriebenen. “Wir fordern die internationale Gemeinschaft auf, die erforderlichen Mittel bereitzustellen, um ihnen ein Leben in Würde zu ermöglichen.“

Viele in der Region hatten befürchtet, dass “Mocha“ so schreckliche Auswirkungen haben könnte wie vor 15 Jahren der Zyklon “Nargis“: Im Mai 2008 hatte der Tropensturm in Myanmars Irrawaddy-Delta Schätzungen zufolge fast 140.000 Menschen in den Tod gerissen.

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