GESELLSCHAFT


US-amerikanische Biotechnologiefirma will Krebsimpfstoffe bis 2030 entwickeln

US-amerikanische Biotechnologiefirma will Krebsimpfstoffe bis 2030 entwickeln

Baku, 8. April, AZERTAC

Die US-amerikanische Biotechnologiefirma Moderna will binnen weniger Jahre personalisierte Impfstoffe entwickeln, die im Kampf gegen Krebs eingesetzt werden können. Man sei zuversichtlich, dass bis 2030 entsprechende Vakzinen zum Einsatz gegen Krebs, Herz-Kreislauf-, Autoimmunerkrankungen sowie andere Krankheiten zur Verfügung stünden, sagte der Chief Medical Officer von Moderna, Paul Burton, dem britischen “Guardian”. Er erwarte, dass Therapieangebote schon in fünf Jahren beginnen könnten, sagte Burton demnach.

Im Februar hatte bereits Biontech-Mitgründer Uğur Şahin dem SPIEGEL von den Fortschritten bei der Erforschung solcher Impfstoffe berichtet. Zur Frage, wann dieses Teil des Behandlungsalltags werden könnten, hatte er gesagt: “Wir glauben, dass dies in größerem Umfang für Patienten vor 2030 möglich sein wird.“

Der Mediziner Burton von Moderna versprach im »Guardian« nun: “Ich denke, wir werden in der Lage sein, den Menschen auf der ganzen Welt personalisierte Krebsimpfstoffe gegen mehrere verschiedene Tumorarten anzubieten.“ Er sehe darin das Potenzial, “Hunderttausende, wenn nicht sogar Millionen von Leben“ zu retten und auch seltene Krankheiten zu heilen, sagte er weiter.

Moderna testet mRNA-Impfstoffe bei Hautkrebs, Biontech schließt Pakt mit Großbritannien - Biontech und Moderna setzen bei ihrer Krebsforschung wie bei ihren Coronaimpfstoffen auch auf mRNA-Technik. Diese soll grob gesagt das Immunsystem anregen, Krebszellen im Körper zu erkennen und zu zerstören. Lesen Sie hier mehr dazu, wie weit die Krebsforschung bei Biontech und Moderna ist und wie genau die personalisierten Impfstoffe funktionieren sollen. Dass sie gängige Krebstherapien komplett ersetzen, wird erst mal nicht erwartet. Vielmehr sollen sie die bisherigen Angebote ergänzen.

So hatte Moderna im Dezember einen Erfolg bei der Erforschung von mRNA-Therapien bei schwarzem Hautkrebs verkündet: Von 157 schwer erkrankten, bereits operierten Menschen wurde einigen nebst einem Krebsmedikament auch ein personalisierter mRNA-Impfstoff gegeben. Moderna zufolge sank durch die Kombinationstherapie das Risiko, in einem bestimmten Zeitraum zu sterben oder wieder zu erkranken, um rund 44 Prozent.

Auch Biontech erforscht laut Mitgründerin Özlem Türeci bereits “mehrere mRNA-Krebsimpfstoffe“, Türeci sprach im SPIEGEL von vielversprechenden Befunden. Das Unternehmen hat sich mit Behörden in Großbritannien, darunter der britische Gesundheitsdienst NHS, zusammengetan: Bis 2030 sollen in dem Land bis zu 10.000 Patienten mit Krebsmittel-Kandidaten aus der Biontech-Forschung behandelt werden. Noch in diesem Jahr soll es losgehen.

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