GESELLSCHAFT
Weltbank kündigt einen Aktionsplan für den Kampf gegen die Erderwärmung in Afrika an
Baku, 25. November, AZERTAC
Waldschutz, Solarkraft und umweltfreundliche Landwirtschaft. Die Weltbank will mit mehr als 15 Milliarden Euro die Folgen der Erderwärmung in Afrika bremsen. Die Organisation befürchtet dort besonders schlimme Katastrophen.
Wenige Tage vor dem Beginn des Uno-Klimagipfels in Paris hat die Weltbank einen Aktionsplan für den Kampf gegen die Erderwärmung in Afrika angekündigt. Für die Finanzierung des Programms veranschlagt die Organisation 16,1 Milliarden Dollar (15,1 Milliarden Euro) bis zum Jahr 2020. 5,7 Milliarden Dollar will sie über ihre Internationale Entwicklungsorganisation (IDA) aufbringen, den Rest der Summe sollen Entwicklungsorganisationen, Staaten und private Partner beisteuern.
Der Plan sieht unter anderem die Förderung umweltfreundlicher Landwirtschaftsprojekte, Maßnahmen zum Schutz der Wälder und die Entwicklung von Solarenergie und Geothermie vor. Das Programm soll beim Weltklimagipfel vorgestellt werden, der vom 30. November bis 11. Dezember in Paris stattfindet. Die Weltbank-Experten sehen für Afrika durch den Klimawandel die Gefahr einer deutlichen Erhöhung der Lebensmittelpreise mit verheerenden Auswirkungen für die dort in extremer Armut lebenden Menschen.
Erst Anfang November hatte die Weltbank vor einem Scheitern der globalen Klimapolitik gewarnt. Sollte die Erderwärmung nicht gestoppt werden, könnte sich die Zahl der in extremer Armut lebenden Menschen bis zum Jahr 2030 um weitere hundert Millionen erhöhen. Besonders stark würde Afrika betroffen sein, hieß es in einem Bericht.
"Ein sehr harter Schlag für die Region" - Im Dezember werden sich Vertreter aus 195 Staaten in Paris zum Uno-Klimagipfel treffen. Sie wollen ein neues weltweites Klimaabkommen zur Reduzierung von Treibhausgasen aushandeln. Dabei sollen sich zum ersten Mal auch die Schwellen- und Entwicklungsländer zur Reduzierung ihres Kohlendioxidausstoßes verpflichten. Das Abkommen soll von 2020 an das Kyoto-Protokoll ablösen.
Bei Vorverhandlungen in Bonn hatte die Weltgemeinschaft Ende Oktober ein gemeinsam beschlossenes Dokument verabschiedet, das als Grundlage für einen Weltklimavertrag dienen kann. Doch in dem Schreiben gab es zahlreiche Widersprüche, Streitereien waren die Folge.
Die Weltbank appellierte daher zuletzt eindringlich an die Teilnehmerstaaten, sich auf dem Uno-Gipfel einig zu werden - auch, weil der Klimawandel zu einer deutlichen Erhöhung der Lebensmittelpreise führen könne. Da in Afrika die ärmsten Haushalte 60 Prozent ihrer Ausgaben für Lebensmittel aufbringen, würde dies "einen sehr harten Schlag für die Region" bedeuten.
Erklärtes Ziel der Weltgemeinschaft ist es, die globale Erwärmung auf zwei Grad über dem Temperaturdurchschnitt vorindustrieller Zeit begrenzen. Andernfalls droht ein Schmelzen der Gletscher, ein Anstieg der Meeresspiegel sowie eine Zunahme von Stürmen und anderer extremer Wetterphänomene.