WIRTSCHAFT
Amerika sorgt sich um die Auswirkungen der Eurokrise auf das Bankensystem des Landes
Baku, den 23. November (AZERTAG). Amerika fürchtet Euro-Infektion seiner Banken. In den USA steigt die Angst, dass die Euro-Krise auf die Bankbranche übergreift. Die Institute müssen sich auf harte Stresstests einstellen. Die amerikanische Notenbank Fed sorgt sich um die Auswirkungen der Eurokrise auf das Bankensystem des Landes. Sie will wissen, wie gut die großen US-Institute gegen einen möglichen Schock an den Finanzmärkten gewappnet sind und weitet daher ihren jährlichen Stresstest aus.
Ein Banker vor der Großbank JPMorgan Chase in New York: Das Geldhaus muss der Fed einen Plan zur Bekämpfung der Schuldenkrise vorlegen. Sechs von 31 Banken nimmt sie genauer ins Visier: Die Bank of America, Citigroup, Goldman Sachs, JPMorgan Chase, Morgan Stanley und Wells Fargo müssen bis zum 9. Januar einen detaillierten Plan vorlegen, wie sich eine Verschärfung der Schuldenkrise auswirken würde. Für die anderen Institute bleibt es beim regulären Test.
Die Risiken der US-Institute lassen sich jedoch nicht von den Risiken der europäischen Banken lösen. So hatte die Ratingagentur Fitch unlängst gewarnt, dass die Schuldenkrise herbe Folgen für die US-Banken haben könnte. Der Grund dafür liegt aber nicht im direkten Engagement in europäischen Staatsanleihen, denn hier sind die Portfolios der US-Institute überschaubar: Ende Juni hatten sich Griechenland, Portugal, Irland, Spanien und Italien mit 181 Milliarden Dollar bei US-Banken verschuldet.
Noch beteuern zwar die US-Banken, dass sie ihre Beziehungen zu den europäischen Häusern nicht herunterfahren zu wollen, aber US-amerikanische und britische Geldmarktfonds ziehen bereits Geld aus europäischen Banken ab. Auch untereinander trauen sich die Geldhäuser kaum noch über den Weg. Anstatt sich das Geld untereinander zu leihen, parken es die Banken lieber bei der Europäische Zentralbank (EZB).