WIRTSCHAFT
China im vergangenen Jahr einen Rekord bei Gold-Nachfrage erreicht
Baku, den 18. Februar (AZERTAG). Chinas Wirtschaft boomt, doch die Möglichkeiten zur Geldanlage sind rar. Entsprechend groß ist der Run auf Gold. 2013 haben sich die Chinesen zum globalen Spitzenreiter bei der Nachfrage aufgeschwungen - erstmals seit Jahrzehnten.
Ob als Schmuck, Münze oder Goldbarren - die Nachfrage nach Gold erreichte in China im vergangenen Jahr einen Rekord von 1065,8 Tonnen und damit 32 Prozent mehr als 2012. Das erklärte der Weltverband der größten Goldproduzenten am Dienstag in London.
Weitere 300 Tonnen Gold in der chinesischen Lieferkette seien vermutlich statistisch nicht erfasst worden, erklärte der World Gold Council weiter. Damit bewege sich die Nachfrage der Volksrepublik bei rund 1400 Tonnen.
In Indien seien im vergangenen Jahr 974,8 Tonnen Gold nachgefragt worden. „China ist zum ersten Mal Nummer eins“, sagte der Verbandsvorsitzende Marcus Grubb. Die Daten seiner Organisation reichten nur rund 20 Jahre zurück, aber „Indien war immer der wichtigste Markt - seit den fünfziger Jahren“.
Die wachsende Nachfrage in China liege an der größer werdenden Mittelklasse, zunehmendem Wohlstand, der Verstädterung und dem Mangel an anderen Möglichkeiten zur Geldanlage, erklärte der Weltgoldverband.
Dass China Indien überholen konnte, ist außerdem auf Maßnahmen der indischen Regierung zur Eindämmung der Goldkäufe zurückzuführen. Denn die Goldimporte sind maßgeblich für das wachsende Leistungsbilanzdefizit Indiens verantwortlich, weil die Importe die Exporte deutlich übersteigen. Die Nachfrage steigt vor allem zu religiösen Festen und in der Hochzeitssaison. Viele Inder, vor allem in ländlichen Gebieten mit nur wenigen Banken, kaufen Gold zudem als Schutz vor Inflation.