WELT
Coronavirus: Wissenschaftler in Frankreich warnen vor Ende der Beschränkungen
Paris, 22. April, AZERTAC
Wissenschaftler warnen in Frankreich vor zu weitgehenden Lockerungen nach dem Ende der Ausgangsbeschränkungen am 11. Mai. In dem Land werden sich den Berechnungen der Forscher zufolge bis dahin 3,7 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert haben, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Studie, wie das Pariser Büro von AZERTAC berichtete.
Das entspräche 5,7 Prozent der Bevölkerung und sei nicht ausreichend, um eine zweite Welle der Pandemie zu verhindern. Es müssten etwa 70 Prozent der Bevölkerung immun sein, damit die Epidemie allein durch Immunität kontrolliert werden könnte.
"Unsere Ergebnisse deuten daher stark darauf hin, dass ohne einen Impfstoff die Herdenimmunität allein nicht ausreicht, um eine zweite Welle am Ende der Ausgangsbeschränkungen zu vermeiden. Wirksame Kontrollmaßnahmen müssen über den 11. Mai hinaus aufrechterhalten werden", schreiben die Autorinnen und Autoren. Den Berechnungen nach werden sich im Großraum Paris etwa 12,3 Prozent und in der an Deutschland grenzenden Region Grand Est 11,8 Prozent der Menschen mit dem Virus infiziert haben. Das sind die beiden am stärksten in Frankreich betroffenen Gebiete.