WELT
Flüchtlinge gefährliche Fahrt über Mittelmeer nach Italien gewagt
Baku, 31. März, AZERTAC
Trotz häufig schwieriger Wetterbedingungen wagen immer wieder Menschen die Überfahrt von Afrika in Richtung Europa. Italien ist von der Flüchtlingskrise besonders betroffen. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) ist die Zahl der Flüchtlinge, die in Italien in den ersten drei Monaten 2017 dort ankam, im Vergleich zum Vorjahr aber gesunken. Die Organisation registrierte demnach 23.125 Menschen.
Im Vorjahr waren es zu diesem Zeitpunkt noch 28.942 Menschen. Das entspricht einem Rückgang um etwa 20 Prozent.
Der Zustrom von Migranten vor allem über das Bürgerkriegsland Libyen nach Italien hält aber weiter an. Sechs Jahre nach dem Sturz des Langzeitherrschers Muammar al-Gaddafi herrscht in dem nordafrikanischen Staat der Bürgerkrieg. Das begünstigt Schlepper, die Zehntausende Menschen oftmals in nicht seetüchtigen Booten auf das Mittelmeer schicken. Tausende überlebten die Überfahrt nicht
Bis zum 26. März wurden 649 Migranten als tot oder vermisst eingestuft.
Demgegenüber sprach die IOM 2016 von 714 Toten oder Vermissten zwischen Januar und März - und zwar nicht nur im zentralen Mittelmeer, sondern auch in der Ägäis.
Bis zum Flüchtlingsabkommen der EU mit der Türkei Mitte März 2016 kamen die meisten Flüchtlinge mit Booten von der Türkei über die Ägäis nach Griechenland. Mit dem Pakt und der Sperrung der Balkanroute ging die Zahl der Überfahrten von Migranten auf der Ägäis-Route stark zurück. Erreichten im ersten Quartal 2016 noch fast 175.000 Menschen Europa, zählte die IOM bis zum 26. März nur gut 27.000 Flüchtlinge.