WISSENSCHAFT UND BILDUNG
In Libyen Massengrab entdeckt

Baku, 10. Februar, AZERTAC
In der Wüste im südlichen Libyen haben Ermittler die Leichen von 28 Migranten entdeckt. Die libysche Staatsanwaltschaft habe das Grab nördlich der Stadt Kufra entdeckt, wo Dutzende Migranten interniert gewesen seien, hieß es in einer Mitteilung der Behörde. Sicherheitskräfte hätten 76 Migranten aus dem Lager befreit. Vermutlich habe eine Bande „illegale Migranten ihrer Freiheit beraubt, sie gefoltert und sie grausamer, erniedrigender und unmenschlicher Behandlung“ ausgesetzt.
Am Donnerstag hatte die Sicherheitsdirektion Alwahat im Südosten des Landes 19 Leichen aus einem Massengrab in der Region Jikharra geborgen, berichtet die Nachrichtenagentur „Reuters“. Der Libysche Rote Halbmond hatte demnach 10 Leichen von Migranten vor dem Hafen von Dila in der Stadt Zawiya im Westen geborgen, nachdem ihr Boot gesunken war.
Kufra liegt im Südosten Libyens in Wüstengebiet und nicht weit von der ägyptischen sowie von der sudanesischen Grenze.
Die Sicherheitslage in Libyen in Nordafrika ist nach Jahren des Bürgerkriegs weiterhin verheerend. Bewaffnete Gruppen, die teils mit staatlichen Stellen zusammenarbeiten, betreiben kriminelle Netzwerke für Menschenhandel, in denen Migranten, Flüchtlinge und Asylbewerber systematisch ausgebeutet werden. Immer wieder gibt es Berichte über schwerste Menschenrechtsverletzungen, darunter unrechtmäßige Tötungen, gewaltsame Rekrutierung, Zwangsarbeit und Menschenhandel zu sexuellen Zwecken. Nach dem Sturz von Muammar Gaddafi 2011 ist Libyen zu einer Transitroute für Migranten geworden.