WIRTSCHAFT
Japans Wirtschaft wächst langsamer als erhofft
Baku, den 17. Februar (AZERTAG). Japans Wirtschaft wächst wegen schleppender Exporte langsamer als erwartet. Es gibt Zweifel, ob der Konjunkturmotor stark genug ist, eine geplante Steuererhöhung zu verkraften. Die Hoffnungen ruhen auf Lohnerhöhungen - und dem Export.
Die japanische Wirtschaft ist im Schlussquartal 2013 weiter gewachsen, angesichts schleppender Exporte aber deutlich geringer als erwartet. Wie die Regierung am Montag bekanntgab, stieg das Bruttoinlandsprodukt zwischen Oktober und Dezember mit einer hochgerechneten Jahresrate von real 1,0 Prozent. Damit wuchs Japans Wirtschaft im vierten Quartal in Folge. Doch Ökonomen hatten mit mehr als zwei Prozent gerechnet.
Die enttäuschenden Daten schüren Zweifel, dass die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt stark genug ist, eine im April geplante Erhöhung der Verbrauchssteuer zu verkraften. Manche Ökonomen befürchten einen Konjunkturabschwung.
Im Vergleich zu den vorangegangenen drei Monaten legte die Wirtschaft um 0,3 Prozent zu. Im vorangegangenen Quartal wuchs die Wirtschaft mit einer hochgerechneten Jahresrate von 1,1 Prozent. Damit die Konjunktur von der anstehenden Steuererhöhung nicht wieder abgewürgt wird, ist es nach Ansicht von Ökonomen entscheidend, ob die Unternehmen des Landes die Löhne und Gehälter anheben werden. Nicht zuletzt dank der rasanten Abwertung des Yen konnten Großunternehmen wie Toyota Chart zeigen hohe Profite einfahren. Im Frühjahr stehen Lohnverhandlungen der Konzerne mit den Gewerkschaften an.
Bei den kleinen und mittleren Unternehmen, wo der Großteil der Japaner beschäftigt ist, dürfte es mit Lohnzuwächsen nach Ansicht von Experten allerdings noch einige Zeit dauern. Der private Konsum, der in Japan zu rund 60 Prozent zur Wirtschaftsleistung beiträgt, legte im Berichtsquartal um real 0,5 Prozent zu. Dies liegt zum Teil daran, dass Ausgaben vorgezogen wurden, bevor im April die Verbrauchssteuer von derzeit fünf Prozent auf acht Prozent angehoben wird. Die Exporte stiegen hingegen nur um magere 0,4 Prozent. Dazu trug ein Rückgang der Ausfuhren auf den wichtigen US-Markt bei.
Das gebremste Exportwachstum trübt die Hoffnungen, dass der vom schwachen Yen und dem Weltwirtschaftswachstum angetriebene Exportmotor negative Folgen der Steuererhöhung abfedern könnte.