WELT
Moskau: Bei Unwetter mehr als 170 Menschen verletzt worden
Moskau, 30. Mai, AZERTAC
Bei einem Unwetter mit Orkanböen sind in Moskau mindestens 14 und im Umland zwei weitere Menschen getötet worden. Mehr als 170 hätten medizinische Hilfe gesucht, teilten die Behörden mit. Die Menschen wurden von umstürzenden Bäumen oder herumfliegenden Gebäudeteilen erschlagen.
Bürgermeister Sergej Sobjanin sprach den Opfern und ihren Angehörigen sein Beileid aus. Experten in Behördenkreisen schätzten den Schaden auf umgerechnet Hunderttausende Euro.
Stromausfall in Tausenden Haushalten - Der russische Wetterdienst hatte ein Gewitter mit starken Windböen angekündigt. Nach ersten Angaben betrug die Windgeschwindigkeit mehr als 100 Kilometer pro Stunde. Die Behörden schätzten, dass rund tausend Bäume dem Sturm nicht standgehalten hätten und umgefallen seien. Dutzende Dächer seien beschädigt worden.
Der Wind war so heftig, dass er auch Müll auf den Straßen aufwirbelte. Nach dem starken Regen sammelten sich riesige Pfützen auf dem Asphalt der Moskauer Straßen und Innenhöfe.
Höchste Zahl an Todesopfern seit knapp 20 Jahren - In Tausenden Haushalten in und um Moskau fiel der Strom aus, wie die Agentur Interfax berichtete. Zudem verzögerten sich zahlreiche Flüge an den drei großen Flughäfen der russischen Hauptstadt, und bei den Vorstadtzügen kam der Verkehr vorübergehend zum Erliegen.
Moskau ist nur selten von so extremen Wetterlagen betroffen, starke Winde sind in den Sommermonaten aber nicht ungewöhnlich. Eine so hohe Zahl an Todesopfern durch Orkanböen hat es in der russischen Hauptstadt seit knapp 20 Jahren nicht mehr gegeben. 1998 kamen bei einem Sturm binnen einem Tag mindestens acht Menschen ums Leben.
Farida Abdullayeva, AZERTAC
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