GESELLSCHAFT
Rauchen, trinken, faulenzen raubt Lebenszeit
Baku, den 21. August (AZERTAG). Sein Leben als übergewichtige „Couch Potatoe“ mit Bier und Zigaretten vor dem Fernseherzu verbringen und dabei jede Menge rotes Fleisch zu essen, ist nicht gesund. Eigentlich ist das nichts Neues. Doch noch nie hat eine Studie die Effekte von Rauchen, Trinken und ungesundem Lebensstil detailliert aufgeschlüsselt - und gezeigt, welch schädlichen Einfluss die Effekte auf die Lebenszeit haben. Genau das haben deutsche Forscher jetzt getan.
Die Forscher errechneten, wie viele Jahre jedes einzelne Risikoverhalten von der durchschnittlichen Lebenserwartung eines heute Vierzigjährigen raubt.
Demnach kostet vor allem das Rauchen Lebensjahre. Raucht ein Mann mehr als zehn Zigaretten pro Tag, so verliert er ganze 9,4 Jahre an Lebenserwartung. Für eine Frau errechneten die Wissenschaftler 7,3 Jahre. Auch ein moderater Konsum von weniger als zehn Zigaretten pro Tag reduziere die Lebenserwartung bei beiden Geschlechtern noch um etwa fünf Jahre, heißt es in der Veröffentlichung.
Weitere Faktoren, die die Lebenszeit massiv schmälern, sind Über- oder Untergewicht, starker Alkoholkonsum und eine Ernährung, die viel rotes Fleisch enthält. Übergewicht, das einem Body-Mass-Index von über 30 entspricht, raubt einem Mann 3,1 Jahre, einer Frau 3,2 Jahre. Zu schlank zu sein ist aber offenbar auch nicht hilfreich: Ein Body-Mass-Index von unter 22,5 kostet Männer 3,5 und Frauen 2,1 Jahre. Zu wenig körperliche Aktivität machte sich dagegen nicht direkt durch eine geringere Lebenserwartung bemerkbar. Hier haben Menschen mit einem ohnehin schlanken Körper und einem guten Energieumsatz offenbar einen Vorteil.
Ein starker Alkoholkonsum - mehr als vier Drinks pro Tag - lässt Männer 3,1 Jahre früher sterben. Für Frauen konnten die Wissenschaftler diesen Zusammenhang nicht zeigen. Viel rotes Fleisch schadet dagegen Frauen stärker als Männer. Sie verlieren im Schnitt 2,4 Jahre, während es bei Männern nur 1,4 Jahre sind.