WELT
Sohn von Milliardenbetrüger Madoff erhängt sich
Baku, den 13. Dezember (AZERTAG). Am zweiten Jahrestag der Festnahme des Milliardenbetrügers Bernard Madoff hat sein ältester Sohn Selbstmord verübt.
Der 46-jährige Mark Madoff wurde am Samstag in seiner New Yorker Wohnung erhängt aufgefunden. Wie die Polizei geht auch sein Anwalt von einem Suizid aus. Madoff "erlag dem seit zwei Jahren anhaltendem unerbittlichen Druck aus falschen Anschuldigungen und Unterstellungen", sagte sein Anwalt. "Mark war ein unschuldiges Opfer der monströsen Verbrechen seines Vaters."
Bernard Madoff hatte gutgläubige Investoren um Milliarden betrogen. Sein Schneeballsystem gilt als der größte Finanzschwindel aller Zeiten. Mark Madoff und sein jüngerer Bruder Andrew arbeiteten in dem Unternehmen ihres Vaters, wurden aber nie vor Gericht gestellt.
Ein Vertrauter sagte, Gerüchte über neue Strafanzeigen hätten Mark Madoff verzweifeln lassen. Allerdings habe es keine Anzeichen gegeben, dass die Anzeigen wirklich kurz bevorgestanden hätten. Seit der Festnahme seines Vaters vor zwei Jahren habe er sich zudem vergeblich um eine Stelle an der Wall Street bemüht. Mit seinen Eltern habe er kein Wort mehr gewechselt.
Die eigenen Söhne waren es, die Madoff bei den Behörden anzeigten. Von dem Betrug hätten sie aber nichts gewusst, beteuerten sie stets. Wie andere Familienmitglieder wurden sie von einem Treuhänder verklagt, der Geld für die geprellten Investoren zurückholen will. Die Familie hat die Vorwürfe als haltlos zurückgewiesen.
Bernard Madoff sagte bei seiner Festnahme am 11. Dezember 2008, er habe allein gehandelt und sich erst am Vortag seinen Söhnen anvertraut. Madoff Senior hatte ein Schneeball-System betrieben, in dem aus neu zugeflossenen Geldern scheinbare Gewinne an Investoren ausgezahlt wurden, ohne dass Investitionen getätigt wurden. Nach Überzeugung der Richter betrog er Anleger um insgesamt 65 Milliarden Dollar. Madoff verbüßt eine 150-jährige Haftstrafe.