WELT
UNICEF-Bericht: Fast 500.000 Kinder im Jemen in Lebensgefahr
Baku, 26. April, AZERTAC
Wachsende Armut, Hunger und Krankheiten: Zwei Jahre nach Kriegsausbruch geraten im Jemen nach Angaben von Unicef immer mehr Kinder in Lebensgefahr. Wegen der extremen Nahrungsmittelunsicherheit und des Zusammenbruchs der Wasserversorgung in vielen Städten leiden rund 462.000 Kinder an akuter schwerer Mangelernährung, wie das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen am Montag mitteilte. Das sei ein Anstieg um 200 Prozent seit 2014. Die Daten stammen aus dem Unicef-Bericht „The Children of Yemen - Falling Through the Cracks“.
Unicef appellierte an die Konfliktparteien und die internationale Gemeinschaft, eine Hungersnot zu verhindern und die Versorgung der Bevölkerung mit lebenswichtigen Gütern sicher zu stellen. Die katastrophalen Auswirkungen des Konflikts im Jemen würden angesichts der zahlreichen anderen internationalen Krisen zu wenig wahrgenommen.
Ferner heißt es, rund sieben Millionen Menschen würden nicht wissen, woher sie ihre nächste Mahlzeit beziehen sollen und seien auf eine sofortige Lebensmittelhilfe angewiesen. Die gegenwärtigen Ressourcen in dem Land würden den Bedarf der Bevölkerung nicht decken. Daher sei laut WPF-Angaben 1,2 Milliarden US-Dollar dringend notwendig, um den Grundbedarf von neun Millionen Menschen, die unter dem Problem der Lebensmittelunsicherheit leiden, für die nächsten zwölf Monate zu decken.
Wiederum wurde betont, dass für die Rettung der unter den Gefechten leidenden Kinder im Jemen eine Finanzhilfe in Höhe von 236 Millionen US-Dollar nötig ist.