WIRTSCHAFT
US-Händler erwarten ein Eindämmen der Geldflut erst ab März 2014
Baku, den 31. Oktober (AZERTAG). Die Zahlungsunfähigkeit konnte der US-Kongress abwenden, doch der Etatstreit beschäftigt die größte Volkswirtschaft der Welt weiter. Die US-Notenbanker setzen auch deshalb die Politik des billigen Geldes fort.
Die US-Notenbank hält an ihrer äußerst lockeren Geldpolitik fest. Da die Erholung am Arbeitsmarkt stockt, will die Federal Reserve (Fed) auch weiterhin monatlich für 85 Milliarden Dollar Staatsanleihen und Immobilienpapiere kaufen. Wie die Fed am Mittwoch in Washington weiter mitteilte, ist die Arbeitslosenquote noch immer zu hoch. „Und die Haushaltspolitik dämpft das Wachstum“, warnte die Fed mit Blick auf die Folgen des Etatstreits.
Da die Wirtschaft unter den Behördenschließungen und politischen Turbulenzen im Oktober gelitten hat, dürfte die Fed noch bis Anfang 2014 geldpolitisch auf dem Gaspedal bleiben. Die Aktienmärkte an der Wall Street reagierten unbeeindruckt auf die anhaltende Geldflut und blieben leicht im Minus. Der Dollar verringerte seine Verluste zum Euro.
Die meisten von Reuters befragten US-Händler erwarten ein Eindämmen der Geldflut erst ab März 2014. Den Leitzins beließ die Zentralbank wie erwartet bei null bis 0,25 Prozent.
Der Kongress bewahrte die US-Regierung mit einer Einigung in letzter Minute vor der Zahlungsunfähigkeit. Die Folgen des vorübergehenden Haushaltsnotstands für die Wirtschaft sind jedoch noch nicht absehbar. Rund 800.000 Bundesbedienstete wurden wochenlang in Zwangsurlaub geschickt. Ökonomen befürchten, dass die Auswirkungen des Streit das Wirtschaftswachstum im letzten Quartal 2013 um bis zu einen halben Prozentpunkt schmälern wird. Die Konsumenten sind verunsichert und auch der Ruf der USA an den Finanzmärkten hat gelitten.
Eine Abkehr von der Nullzinspolitik steht vorerst nicht auf der Agenda. Die Fed will den Schlüsselzins mindestens so lange niedrig halten, bis die Arbeitslosenquote auf 6,5 Prozent gesunken ist. Zuletzt lag die Quote bei 7,2 Prozent.