WELT
US-Konzern Monsanto Chart zeigen kein Sympathieträger
Baku, den 13. Dezember (AZERTAG). Samenraub im Mittleren Westen. US-Behörden werfen sechs Chinesen vor, sie hätten patentierte Produkte der Saatgutkonzerne Monsanto und DuPont Pioneer gestohlen. Ein Festgenommener wurde kniend in einem Testfeld erwischt.
Der US-Konzern Monsanto Chart zeigen kein Sympathieträger. Wegen seiner aggressiven Vermarktung patentierten Saatguts in aller Welt steht das Unternehmen immer wieder in der Kritik. Dasselbe gilt für die Firma DuPont Pioneer, deren Geschäftsgebaren ebenso wie Monsanto im Dokumentarfilm “We Feed the World” angeprangert wurde.
In ihrer Heimat gelten Monsanto und DuPont jetzt jedoch als Opfer. US-Behörden ermitteln gegen sechs Chinesen, die versucht haben sollen, patentierten Mais von Monsanto und DuPont Pioneer zu stehlen. Die Ermittler stellten ihre Ergebnisse am Donnerstag vor, ihnen sollen zweijährige Ermittlungen der Bundespolizei FBI vorausgegangen sein.
Einer der Beschuldigten ist Mo Hailong, der auch unter dem Namen Robert Mo bekannt sein soll und eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis für die USA besitzt. Er wurde am Mittwoch in Miami festgenommen. Mo soll über den Zeitraum von einem Jahr Saatgut von Feldern in Iowa und Illinois gestohlen haben. Laut einem Bericht des “Des Moines Register” begannen die Ermittlungen, nachdem ein Angestellter Mo auf einem Testfeld von DuPont Pioneer erwischte. Der Chinese habe in dem frisch bepflanzten Feld gekniet und “sehr nervös und errötend” reagiert als er angesprochen wurde.
Auch auf einem Feld von Monsanto wurden Mo sowie seine Landsleute Wang Lei und Li Shaoming laut der Nachrichtenagentur AP beobachtet. Li hat sowohl die chinesische als auch die kanadische Staatsangehörigkeit und ist Chef von Kings Nower Seed. Die Saatgutfirma gehört zum chinesischen Firmenkonglomerat DBN, auch Mo arbeitete für sie.
Nachdem die Männer unter Verdacht gerieten, präparierte das FBI ein von ihnen gemietetes Auto mit Mikrofonen und GPS-Empfängern. Auf diese Weise sollen die Ermittler beobachtet haben, wie die Männer wiederholt an Feldern im Mittleren Westen der USA hielten und bei Saatguthändlern in Iowa in Missouri einkauften. Auch Gespräche seien aufgezeichnet worden, in denen die Chinesen über ihre Pläne und die Gefahr einer Entdeckung sprachen. Li war demnach der Anführer der Aktion.
44 Beutel unterm Autositz - Li und seine Mitarbeiter Wang und Ye Jian wurden im September 2012 vom FBI bei der Ausreise nach China durchsucht. Dabei sollen Mais-Körner in ihrem Gepäck gefunden worden sein, Ye habe auch in seinen Hosentaschen Saatgut versteckt. Wang wurde aufgehalten, als er mit dem Auto nach Kanada ausreisen wollte. Dabei fanden die Behörden laut Gerichtsunterlagen unter seinem Autositz 44 Beutel mit Maissamen.
Bislang wurde nur Mo festgenommen, die übrigen fünf Männer sind zur Fahndung ausgeschrieben. Mo wird der Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen vorgeworfen. “Das Ziel der an diesem Betrug beteiligten Personen war es, die Vorteile der Forschung und Entwicklung von US-Firmen zu erhalten, ohne dieselben Investitionen zu machen”, sagte der FBI-Ermittler Tom Metz. Die Produkte sollten dann zu einem billigeren Preis auf dem Weltmarkt angeboten werden. Dem Staatsanwalt Nicholas Klinefeldt zufolge beträgt der Schaden durch eine gestohlene Saatgut-Linie zwischen 30 und 40 Millionen Dollar.