WELT
Zahl der Corona-Infektionen steigt in den USA weiter stark
Baku, 11. April, AZERTAC
In den USA gibt es inzwischen mehr als eine halbe Million nachgewiesene Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus. Das ging am späten Freitagabend (Ortszeit) aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Knapp 18.700 Infizierte starben demnach. Der Universität zufolge starben innerhalb von 24 Stunden erstmals mehr als 2000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus. Dabei handelt es sich um den höchsten Anstieg an verzeichneten Toten binnen eines Tages in einem Land seit Beginn der globalen Pandemie. Berechnungen hatten für die USA vorhergesagt, dass die Krise Mitte April mit Blick auf die Todeszahlen ihren Höhepunkt erreichen könnte und pro Tag mehr als 2000 Menschen nach einer Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2 sterben könnten.
In den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, gibt es deutlich mehr bekannte Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 als in jedem anderen Staat der Welt. Die Zahlen der einzelnen Länder lassen sich wegen der unterschiedlichen Testquote und einer hohen Dunkelziffer jedoch nur begrenzt vergleichen.
US-Präsident Donald Trump kündigte weitere Konsequenzen wegen der Pandemie an. So will er nun mit Sanktionen gegen Länder vorgehen, die während der Corona-Pandemie die Abschiebung ihrer Staatsangehörigen blockieren. In einer am Freitagabend (Ortszeit) veröffentlichten Anordnung wies Trump das Heimatschutzministerium an, das Außenministerium über derartige Vorfälle zu informieren. Das Außenministerium soll seinerseits innerhalb von sieben Tagen nach einer solchen Benachrichtigung einen Plan für die Verhängung von Visa-Sanktionen ausarbeiten.
Staaten, die die Rücknahme von Staatsangehörigen während der Pandemie verweigern oder unnötig verzögerten, verursachten "inakzeptable Gesundheitsrisiken für die Amerikaner", hieß es. Die Anordnung soll zunächst bis Ende des Jahres gelten und beschränkt sich nicht auf bestimmte Länder.
Die Coronavirus-Krise stellt Trump nach eigenen Angaben vor die größte Entscheidung seines Lebens. Es werde eine bedeutende Entscheidung sein, wann und wie das Land wieder zur Normalität zurückkehren könnte, machte Trump am Freitag bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus deutlich. "Das ist mit Abstand die größte Entscheidung meines Lebens", sagte Trump. Er werde sie in Abstimmung mit "den klügsten Menschen" finden. "Ich möchte geleitet werden", sagte Trump, der sich sonst gern als Macher darstellt und nicht mit Eigenlob spart. "Ich hoffe bei Gott, dass es die richtige Entscheidung sein wird."
Trump kündigte an, voraussichtlich am Dienstag ein Expertengremium vorzustellen, das über die Öffnung des Landes beraten soll. "Ich möchte ihre Ansichten darüber, was sie denken", sagte Trump. Teil des "Rats zur Öffnung unseres Landes", wie Trump die Arbeitsgruppe nannte, seien parteiübergreifende Experten aus verschiedenen Teilen des Landes. Trump machte erneut deutlich, dass er das Land so schnell wie möglich wieder öffnen wolle - und wies auf Gefahren des Zu-Hause-Bleibens hin: Auch das könne in der Coronavirus-Krise zum Tod führen - "vielleicht eine andere Art von Tod", warnte er.