Die Aserbaidschanische Staatliche Nachrichtenagentur

GESELLSCHAFT

Zwischen 1990 und 2010 sind Emissionen von Schifffahrt und Luftverkehr um 80 Prozent gestiegen

Zwischen 1990 und 2010 sind Emissionen von Schifffahrt und Luftverkehr um 80 Prozent gestiegen

Baku, 10. Dezember, AZERTAC

Schiffe und Flugzeuge stoßen gigantische Mengen CO2 aus - aber sie spielen beim Abschlusspoker des Klimagipfels keine Rolle. Viele Regierungen wollen die beiden Branchen nicht belasten, dabei müssten sie jetzt endlich besteuert werden.

Die Maschine war schon aus der Ferne zu hören, die Menge am Boden aufgeregt. Autoscheinwerfer erhellten das Flugfeld von Le Bourget vor den Toren von Paris, als der lang erwartete Gast aus Amerika endlich zur Landung ansetzte - nach 33 Stunden und 30 Minuten in der Luft. Es war der 21. Mai 1927. Und Charles Lindberg hatte mit seiner "Spirit of St. Louis" gerade als erster Mensch einen Nonstop-Flug über den Atlantik bewältigt.

Am Flughafen von Le Bourget läuft derzeit auch die entscheidende Phase des Uno-Klimagipfels - aber trotz der luftfahrtgeschichtlichen Bedeutung des Tagungsortes spielen Flugzeuge bei den Verhandlungen keine Rolle. Der Luftfahrtsektor wolle "unter dem Radar bleiben" und hoffe, dass es niemand bemerkt, beklagt Andrew Murphy von der Umweltorganisation Transport & Environment. Genauso verhalte es sich mit der internationalen Schifffahrt.

Nur in einer einzigen Passage des Klimavertragsentwurfs ging es in den ersten Gipfeltagen um Schiffe und Flugzeuge. In Artikel 3 Absatz 20 des Textes fanden sich ein paar kärgliche Zeilen dazu. Doch als die französische Gipfelpräsidentschaft am Mittwochnachmittag eine neue Kompromissvariante in Umlauf brachte, waren selbst die verschwunden. Zum Unmut nicht nur von Andrew Murphy.

Emissionen steigen doppelt so schnell wie im Rest der Wirtschaft - Es wäre der Traum jedes Autofahrers: Tanken ohne Steuern. Für Fluggesellschaften war es schon immer so: Auf Kerosin sind keine Steuern zu zahlen. So steht es im Abkommen über die internationale Zivilluftfahrt aus dem Jahr 1944 und in zahllosen zwischenstaatlichen Verträgen. Auch beim Schiffsdiesel von Containerschiffen, Kreuzfahrtriesen oder Personenfähren sieht der Finanzminister keinen Cent. Und so wird es auch bleiben.

Zwischen 1990 und 2010 sind die Emissionen von Schifffahrt und Luftverkehr um 80 Prozent gestiegen - doppelt so schnell wie im Rest der Weltwirtschaft.

Die Emissionen der Schifffahrt entsprächen inzwischen in etwa denen von Deutschland, rechnet Umweltschützer Murphy vor, die der Luftfahrt denen von Großbritannien. Außerdem würde der Treibhausgasausstoß bis zum Jahr 2050 weiter massiv ansteigen, wenn es keine Reduktionsverpflichtungen gebe.

Weil zeitgleich viele Staaten der Erde ihren Kohlendioxidausstoß zurückfahren, könnten die beiden Sektoren schon bald für 10 bis 32 Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich sein, hat das Centre for Aviation, Transport and the Environment der Manchester Metropolitan University ausgerechnet.

"Diese Organisationen brauchen Druck von außen" - Vergleicht man die geschätzten Emissionen von Luft- und Schifffahrt mit den Selbstverpflichtungen der Länder für das Jahr 2030, dann zeigt sich die Dimension des CO2-Ausstoßes. Als Land betrachtet, lägen Schiffe und Flugzeuge auf Rang 5 der weltweit größten Emittenten.

Laut Kyoto-Protokoll aus dem Jahr 1997 kümmern sich zwei Uno-Organisationen um die Emissionen, die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) und die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO). Beziehungsweise sie kümmern sich eben so gut wie nicht, seit 18 Jahren schon, wie Andrew Murphy beklagt: "Diese Organisationen brauchen Druck von außen, sonst machen sie gar nichts."

Die Kritisierten sehen das natürlich anders, in einem Vorbereitungsdokument für den Gipfel preisen sie ihre Errungenschaften. Aber klar ist: Weder ICAO noch IMO haben bisher konkrete CO2-Reduktionsziele für ihre jeweiligen Sektoren festgelegt. Die für die Schifffahrt zuständige Organisation hat vor zwei Jahren immerhin einen neuen Energieeffizienz-Standard Eedi für neue Schiffe erarbeitet. Er gilt allerdings nur für Neubauten, die ab 2025 um 30 Prozent energieeffizienter sein sollen. Die in der International Chamber of Shipping zusammengeschlossenen Schiffseigner haben versprochen, dass ihre Schiffe bis zum Jahr 2050 50 Prozent weniger Sprit benötigen sollen.

In der Luftfahrt gibt es bisher nur eine Art Selbstverpflichtung: Ab 2020 sollen die CO2-Emissionen nach Vorstellung der ICAO nicht mehr klettern ("klimaneutrales Wachstum"). Das soll vor allem durch den großflächigen Einsatz von Biotreibstoffen passieren. Außerdem soll die Treibstoffeffizienz der Maschinen um zwei Prozent pro Jahr steigen.

Druck durch einen ziemlich unwahrscheinlichen Kandidaten - Kaum jemand macht sich in den internationalen Klimaverhandlungen ernsthaft für das Thema der Emissionen aus Schiffs- und Flugzeugverkehr stark. Entwicklungsländer sind - verständlicherweise - froh darüber, dass Schiffe ihnen die Teilnahme am Welthandel ermöglichen und dass Flugzeuge Touristen zu ihnen bringen. Das wollen sie nicht gefährden. Schwellenländer wie Indien, Brasilien und China wiederum haben eine wachsende Mittelschicht - und die will fliegen.

Und unter den Industrieländern hat sich allein die Europäische Union für strengere Regeln für den Luftverkehr eingesetzt - und sich damit politisch ziemlich verhoben. In Paris hat sie erst sehr spät entsprechende Vorschläge für den Verhandlungstext gemacht. Und sich damit wieder nicht durchsetzen können.

Der größte Druck für eine Einbeziehung des internationalen Verkehrs kam von unerwarteter Seite. In der Vorbereitung des Gipfels hatten sich ausgerechnet die kleinen Marshallinseln und ihr Außenminister Tony de Brum dafür stark gemacht, dass Schiffe und Flugzeuge im Text des Klimaabkommens auftauchen - und dafür auch konkrete Vorschläge gemacht.

Das Land fürchtet in einer immer wärmer werdenden Welt um seine Existenz. Doch die Marshallinseln gehören auch zu den weltweit wichtigsten Ländern bei der Registrierung von Schiffen. Hinter Panama und Liberia liegt das Land auf Platz drei. Es geht um eine Schiffsflotte von zusammengerechten 118 Millionen Tonnen. Der Staat hat also eigentlich ein Interesse daran, dass diese Einnahmen weiter fließen - und sich dennoch dafür entschieden, sich für strenge Regeln einzusetzen.

Durchsetzen konnte sich de Brum in diesem Punkt aber nicht - stattdessen präsentierte er am Mittwochabend eine ziemlich unglaubliche Koalition von Staaten auf dem Gipfel, die sich für mehr Klimaschutz einsetzen wollen. In der High Ambition Koalition sind neben Deutschland, der EU, Norwegen, Mexiko und Gambia auch die USA. Sie alle fordern ein ernsthaftes Ergebnis in Paris - unter anderem mit einem klaren Langfristziel und einer Überprüfung der Zusagen alle fünf Jahre.

Über Schifffahrt und Luftverkehr sprach auf der Pressekonferenz zur Vorstellung des Bündnisses niemand. So sollen es also die zwei zuständigen Uno-Organisationen retten, die unter Umweltschützern keinen allzu guten Ruf haben: "ICAO und IMO sind sehr stark von Industrielobbyisten beeinflusst - ohne ein klares Signal aus den Klimaverhandlungen wird sich dort nichts bewegen", sagt Lutz Weischer von Germanwatch.

Und genau dieses Signal wird es nach Stand der Dinge nicht geben.

Nachricht in sozialen Medien teilen

Folgen Sie uns auf Social

Spanien: Nationaler Stierkampf-Preis wird abgeschafft

Nigeria: Bewaffnete töten 25 Menschen

Brasilien: Inzwischen schon 39 Tote bei Überschwemmungen

Rohöl: Ölpreise an Börsen gesunken

Preis für Azeri Light-Öl gesunken

Baku richtet internationales Schachfestival Open 2024 aus

Baku ist Gastgeber der U23-Europameisterschaften im Ringen

Aserbaidschanische und russische Vizepremier treffen sich in Moskau

AZERTAC-Vorstandsvorsitzender: Wir laden unsere Kollegen ein, gemeinsam mit uns an Berichterstattung über COP29 zu arbeiten

Aghdam veranstaltet Sonderkonferenz zum Thema “Auswirkungen von Landminen, improvisierten Sprengkörpern und Blindgängern auf Kulturgut“

Teilnehmer des 6. Weltforums für interkulturellen Dialog besichtigen zerstörte Denkmäler in Aghdam

Fußball-EM: Bundestrainer Nagelsmann verkündet Kader am 16. Mai

Fußball-Bundesliga: Marco Reus verlässt Borussia Dortmund

Konferenz “COP29 und Nachperiode - Frieden, Sicherheit und Klimawandel“ in Bonn

Präsident von Aserbaidschan: Wir schätzen Polens Position im Südkaukasus hoch ein

Aserbaidschanischer Außenminister zu Arbeitsbesuch nach Gambia gereist

Euro-Zone: Arbeitslosenquote weiter bei 6,5 Prozent

Reporter ohne Grenzen: Lage der Pressefreiheit weltweit verschlechtert sich

Leiter staatlicher GUS-Nachrichtenagenturen zur Teilnahme am Global Medienforum in Schuscha eingeladen VIDEO

Mindestens 20 Tote bei Busunglück in Pakistan

Vorsitzender des russischen Föderationsrats besucht Nationalversammlung

Rohöl: Ölpreise an Börsen steigen weiter

Rohölpreis: Preis für Azeri Light-Öl sinkt weiter

Präsident Ilham Aliyev empfängt Energieminister Saudi-Arabiens VIDEO

USA: Senat von Arizona stimmt für Aufhebung des Abtreibungsverbots von 1864

China: Zahl der Toten nach Autobahn-Einsturz in China steigt auf 48

Fußball: Ralf Rangnick wird nicht Bayern-Trainer

Aserbaidschan und UNESCO diskutieren Aussichten für Zusammenarbeit

Aserbaidschanische Minifußballnationalmannschaft triumphiert beim internationalen Turnier in Montenegro

Indopazifik-Reise: Deutsche Außenministerin in Australien gelandet

Präsident Ilham Aliyev empfängt stellvertretenden Vorsitzenden des russischen Föderationsrates und den Vorsitzenden des Duma-Ausschusses AKTUALISIERT VIDEO

Präsident Ilham Aliyev empfängt Sonderberater von Uno-Generalsekretär AKTUALISIERT VIDEO

Religiöse Führer treffen sich in Schuscha

Religiöse Führer, die am 6. Weltforum für interkulturellen Dialog teilnehmen, besuchen Karabach VIDEO

Aserbaidschan und Italien erörtern Aussichten für weitere Zusammenarbeit in allen Bereichen

Masterplan der Stadt Kelbadschar genehmigt

Rohölpreis: Aktueller Ölpreis Azeri Light in US-Dollar

Rohöl: Ölpreise an Börsen gestiegen

Japaner eröffnen das höchstgelegene Observatorium der Welt in Chile

Warschau: Brandanschlag auf Nozyk-Synagoge verübt

Präsident Ilham Aliyev empfängt irakischen Parlamentssprecher AKTUALISIERT VIDEO

Präsident Ilham Aliyev empfängt Untergeneralsekretär der Vereinten Nationen für Rechtsstaatlichkeit und Sicherheitsinstitutionen AKTUALISIERT VIDEO

Präsident Ilham Aliyev empfängt Delegation bestehend aus Muftis der russischen Nordkaukasus-Region AKTUALISIERT VIDEO

Präsident Ilham Aliyev empfängt Delegation bestehend aus religiösen Führern von Mitglieds- und Beobachterländern der Organisation Türkischer Staaten  AKTUALISIERT VIDEO

Präsident Ilham Aliyev empfängt Generalsekretär von KAICIID VIDEO

Präsident Ilham Aliyev empfängt russischen Oberrabbiner VIDEO

Präsident Ilham Aliyev: Das können wir nicht zulassen, dass einige europäische Länder im 21. Jahrhundert andere Völker wie Kolonien zu behandeln

Präsident von Aserbaidschan: Als COP29-Gastgeberland sehen wir unsere Rolle darin, Brücken zu bauen

US-Außenministerium: Wir glauben, Frieden zwischen Aserbaidschan und Armenien sei möglich

Freihandelsabkommen: EU und Neuseeland bauen viele Zölle ab

Präsident Ilham Aliyev: In Aserbaidschan lebende Vertreter verschiedener ethnischer Gruppen und Religionen sind unsere patriotischen Mitbürger VIDEO

Präsident Ilham Aliyev: Aserbaidschan ist seit Jahrhunderten ein Ort, wo sich verschiedene Kulturen treffen

Präsident Ilham Aliyev: Das Weltforum für interkulturellen Dialog ist eine sehr wichtige internationale Plattform

Unglück in China: Mindestens 19 Tote bei Einsturz einer Hochstraße

Rohölpreis: Preis für Azeri Light-Öl um 0,91 Dollar sinkt weiter

6. Weltforum für interkulturellen Dialog in Baku seine Arbeit begonnen
Präsident Ilham Aliyev nimmt an der Eröffnung des Forums teil AKTUALISIERT VIDEO

Ostafrika: Über 300 Tote nach Überschwemmungen und Erdrutschen - Kenia besonders betroffen

Außenminister: Aserbaidschan engagiert sich für Friedensverhandlungen

Außenministerium: Wir lehnen unbegründete Behauptungen von Frankreichs Innenminister gegen Aserbaidschan entschieden ab

Präsident Ilham Aliyev empfängt Vertreter der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage und der Stirling Foundation VIDEO

Große Rückkehr: 23 weitere Flüchtlingsfamilien aus Latschin erhalten ihre Hausschlüssel

Aserbaidschanische Athleten gewinnen zehn Medaillen bei Olympischem Trial in Antalya

Aserbaidschan und die Ukraine erörtern aktuellen Stand und die Aussichten für bilaterale Beziehungen

Aserbaidschan und Usbekistan bauen ihre Zusammenarbeit im Bereich gegenseitiger Investitionen aus

G7-Treffen in Turin: Einigung auf Kohle-Ausstieg bis 2035

Europaweit werden 51.000 geflüchtete Kinder und Jugendliche vermisst

Fußball-Weltmeisterschaft: Deutschlands Chancen als Ausrichter der Frauen-Fußball-WM 2027 steigen

Heydar Aliyev Stiftung und Chinesische Volksvereinigung für Freundschaft mit Ausland prüfen Möglichkeiten für künftige Zusammenarbeit

Rohölpreis: Preis für Azeri Light-Öl um 0,91 Dollar gesunken

Präsident Ilham Aliyev empfängt Direktor des MUSLIM-Instituts von Pakistan VIDEO

Erste Vizepräsidentin Mehriban Aliyeva beglückwünscht Schachspielerin Ulviyya Fataliyeva Gewinn des EM-Titels

Was verursacht Krebs im Körper?

Kenia: Dutzende Todesopfer bei Dammbruch nach heftigen Regenfällen

Pressemitteilung des Dienstes des stellvertretenden Premierministers der Republik Aserbaidschan Schahin Mustafayev

SNP: Schottlands Regierungschef Yousaf tritt zurück

Präsident Ilham Aliyev empfängt den Präsidenten der Chinesischen Volksvereinigung für Freundschaft mit Ausland AKTUALISIERT VIDEO

Präsident Ilham Aliyev empfängt den Präsidenten des Senats des malaysischen Parlaments AKTUALISIERT VIDEO

Europäische Automobilindustrie beklagt wachsende Kluft bei Zahlen von E-Autos und Ladestationen

39 weitere Familien aus Füsuli kehren in ihre Heimatstadt zurück VIDEO

Westafrika: In Togo wird neues Parlament gewählt

Ukraine-Krieg: Kiew arbeitet an Sicherheitsabkommen mit den USA

Rohöl: Ölpreise an Börsen gesunken

US-Außenminister Antony Blinken telefoniert mit Präsident Ilham Aliyev

Was ist das wichtigste Vitamin für das Immunsystem?

Was hilft um jung zu bleiben?

Aserbaidschanischer Turner Nikita Simonov holt Silber bei den Kunst-EM 2024 in Italien

Aserbaidschanische Taekwondo-Kämpfer holen sechs Medaillen bei Presidents Cup Europe G2

Olympische Spiele: IOC-Präsident Bach unterstützt "ikonische" Eröffnungsfeier

USA: Tornados richten im Mittleren Westen schwere Schäden an

Parlamentssprecherin Sahiba Gafarova überreicht Präsident Montenegro Buch “Karabach – vor und nach der Besatzung“

ANAMA-Mitarbeiter durch Landminenexplosion in Schuscha verletzt

Aserbaidschan und Montenegro diskutieren über interparlamentarische Zusammenarbeit

Heydar Aliyev Stiftung und Zero Waste Foundation der Türkei unterzeichnen Memorandum of Understanding

Rohöl: Ölpreise an Börsen gestiegen

USA kündigen weitere Militärhilfe für die Ukraine an

Erneut Angriff auf Frachtschiff im Roten Meer

Ukraine-Krieg: Erneut Angriffe auf Energie-Infrastruktur - vier Wärmekraftwerke getroffen

Rohölpreis: Preis für ein Barrel von Azeri Light-Öl um 1,78 Dollar gestiegen

Präsident Ilham Aliyev beendet seinen Arbeitsbesuch in Deutschland VIDEO

Präsident Ilham Aliyev und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier treffen sich in erweitertem Format AKTUALISIERT VIDEO