Die Aserbaidschanische Staatliche Nachrichtenagentur

ERINNERN UND GEDENKEN

Deutsche Online-Nachrichtenportal "nex24.news" veröffentlicht einen Gastbeitrag von Dr. Michael Reinhard Heß unter dem Titel "Drei Bedeutungen von "Geschichte": Zum Massenmord von Xocalı/Chodschali"

Baku, 27. Februar, AZERTAC

Das deutsche Online-Nachrichtenportal "nex24.news" veröffentlichte einen Gastbeitrag von Dr. Michael Reinhard Heß unter dem Titel "Drei Bedeutungen von "Geschichte": Zum Massenmord von Xocalı/Chodschali, wie das Komitee für die Arbeit mit der Diaspora gegenüber AZERTAC erklärte.

AZERTAC präsentiert diesen Beitrag im vollen Wortlaut unter Bezugnahme auf nex24.news.

I Die Geschichte der Historiker

"Xocalı in Berg-Karabach hatte 1992 an die 6 000 Einwohner und einen eigenen Flughafen. Der Flughafen war für die armenischen Invasoren wichtig, weil es keine Landverbindung zwischen Berg-Karabach und Armenien gab.

Am 25. Februar 1992 gegen 23 Uhr griffen etwa 2 000 armenische Kämpfer Xocalı an. Der Überfall dauerte bis in die Morgenstunden des 26. Februar. An der Attacke beteiligte sich das 366. Infanterieregiment, eine noch aus der Armee der zwei Monate zuvor untergegangenen Sowjetunion stammende Einheit. Sie soll so gut wie vollständig aus ethnischen Armeniern bestanden haben.

Die Angreifer waren den aserbaidschanischen Verteidigern Xocalıs numerisch und an Ausrüstung haushoch überlegen. Die Aserbaidschaner verfügten über etwa 40 Angehörige der Spezialeinheit OMON, dazu eine militärisch nicht gleichwertige Truppe von etwa 200 Mitgliedern einer Selbstverteidigungseinheit. Gegen die Panzer und das andere schwere Gerät der Angreifer waren sie chancenlos.

Nachdem die Armenier den militärischen Widerstand der Aserbaidschaner niedergekämpft hatten, zwangen sie die Zivilbevölkerung Xocalıs, die Stadt in Richtung des etwa zehn Kilometer östlich liegenden Ağdam zu verlassen. Dort befand sich damals noch eine aserbaidschanische Garnison. Die Straße nach Ağdam war der einzige Weg aus Xocalı, den die Armenier noch offengelassen hatten. Unterwegs beschossen die armenischen Angreifer die fliehenden Zivilisten. Während des Angriffs töteten sie nach aserbaidschanischen Angaben 613 von ihnen. Damit ist das Kriegsverbrechen von Xocalı nach Opferzahlen der zweitschlimmste Genozid im Europa der Nachkriegszeit, nach Srebrenica.

Um den Angriff auf Xocalı zu legitimieren und die dabei von der armenischen Seite begangenen Kriegsverbrechen zu relativieren, machte eine offizielle armenische Darstellung der Ereignisse den Ort zwei Jahre später zu„"einem sehr bedeutenden militärstrategischen Knotenpunkt des Gegners", "wo große militärische Formationen konzentriert waren".1

Das Oberkommando über die armenischen Einheiten, die in Berg-Karabach operierten, hatte während des Kriegsverbrechens Սերժ Սարգսյան Serž Sargsyan. Er besetzte von 1993 bis 2007 den Posten des Verteidigungsministers Armeniens und von 2008 bis 2018 auch den des Präsidenten in dem Land. Man kann also sagen, dass einer der Hauptverantwortlichen für den Massenmord einen großen Teil der Geschichte des erneut unabhängigen Armeniens bestimmt hat. Zu Xocalı sagte Sargsyan selbst:

"[B]efore Khojali, the Azerbaijanis thought that they were joking with us, they thought that the Armenians were people who could not raise their hand against the civilian population. We were able to break that [stereotype]. And that´s what happened. "2

Das Zitat spricht für sich. Sargsyan gibt darin unumwunden zu, dass der barbarische Massenmord von Xocalı in voller Absicht verübt wurde. Er verkündet mit unverkennbarem Stolz, dass derartige Kriegsverbrechen für ihn ein Mittel waren, der Politik Armeniens eine ernsthafte Dimension zu verleihen. Persönlich fühle ich mich durch das Zitat an Äußerungen erinnert, die dem von vielen Armeniern als Held verehrten Bolschewiki-Führers Ստեպան Շահումյան Stepan Šahumyan (1878-1918) zugeschrieben werden. Er soll sie nach einem anderen in Aserbaidschan verübten Genozid gemacht haben, bei dem unter seiner Führung Ende März 1918 allein in Baku mehrere Tausend Zivilisten von bewaffneten armenischen und Bolschewiki-Einheiten massakriert wurden:

"We used a motive. It was the first attempt to attack our cavalry unit. We began an attack along the whole front… we already had 6 thousand armed men. Dashnaktsutyun had 3-4 ethnic units which were controlled by us. Their participation made the civil war look like an ethnic massacre, but it couldn't be avoided. We did it on purpose."3

Der letzte Satz ist der wichtigste, verräterischste: "Wir haben es absichtlich getan."

II Die Geschichte aus Sicht der Opfer

Das Foto zum hier geposteten Beitrag habe ich auf dem Märtyrerfriedhof von Baku gemacht. Gülmirә Murad qızı Mehdiyeva wurde nur drei Jahre alt. Sie ist nicht das einzige kleine Mädchen, das während des armenischen Angriffs auf Xocalı starb. Sie und die anderen Zivilisten starben in Xocalı – warum?

Es gibt eine Szene in Claude Lanzmanns Film "Shoah", wo Lanzmann eine analoge Frage einem der von ihm aufgespürten Nazitäter stellt. Man sollte diese Frage, oder vielmehr die in dieser Frage unmissverständlich enthaltene Antwort, Serž Sargsyan und den anderen Verbrechern stellen, die den Massenmord von Xocalı zu verantworten haben. Dazu ist es noch nicht zu spät. Die Verurteilung des Kriegsverbrechers Ongwen in Den Haag könnte zeigen, dass die Zeiten, in denen die Weltgemeinschaft Kriegsverbrechen und Genozide mit Schweigen übergeht, doch endlich zu Ende gehen.

Die Geschichte der Opfer von Xocalı ist noch weitgehend unerzählt. Vielleicht auch deshalb, weil man derartiges Grauen nicht erzählen kann. Wer sollte es erzählen? Die zu Tode Gefolterten und Erschossenen hatten keine Zeit, irgendetwas zu hinterlassen. Es bleiben die Fotografien und Berichte der Überlebenden und Zeugen. Vieles ist schon aufgearbeitet worden. Aber es ist noch viel zu tun. Es gilt, die Geschichten der Opfer niederzuschreiben und die Erinnerung an sie wachzuhalten.

III Die Geschichte(n) der Erzähler

Erzähler, die sich dem Thema "Xocalı" widmen, können keine der beiden oben genannten Geschichten ignorieren. Die historische Wahrheit ist die Grundlage von allem. Selbst wenn sie nicht evoziert wird, wird sie bei jeder literarischen Zeile, die sich dieser Katastrophe widmet, unweigerlich im Hintergrund mitschweben. Aber kein guter Erzähler kann es sich leisten, auf die Geschichte der Opfer zu verzichten, auf das Erlebte, die Emotionen. Welcher von beiden Aspekten der Geschichte ist wichtiger? Wie verbindet man beide miteinander? Oder sind es am Ende doch zu trennende Geschichten im Plural?

Vor dem Hintergrund dieses Dilemmas wird jedes Schreiben über Xocalı zu einer Herausforderung. Sie besteht in einem seiltänzerischen Akt zwischen dem, was gesagt oder zumindest angedeutet werden muss, und dem Unsagbaren, zwischen Wirklichkeit und Illusion, zwischen Klarheit und Wahnsinn, zwischen Verzweiflung und dem Ringen um eine Fassung angesichts des unfassbaren Grauens.

Im Dezember 2014, mehr als zwanzig Jahre nach dem Massenmord, erschien der Erzählband "Kriegskinder" (Muharibǝ Uşaqları) des aserbaidschanischen Schriftstellers Azad Qaradǝrǝli.4 Die Geschichten kreisen ausnahmslos um den armenisch-aserbaidschanischen Krieg und seine Folgen, und zwar aus Sicht unmittelbar durch ihn Betroffener. Qaradǝrǝlis Erzählungen sind allesamt kurz, dabei vielfach dunkel, andeutungsreich, bisweilen schwer verständlich, oft sogar düster. Man versteht beim Lesen sofort, warum sie als "schwarze Geschichten" (qara hekayәlәr) vorgestellt werden.

In "Die Umarmung des Hundes" (İt qucağı) 5 kommt der Massenmord von Xocalı direkt zur Sprache. Als Motto ist der Erzählung ein Text eines ohne jeden Zweifel geisteskranken armenischen Autoren vorangestellt:

"Als wir Xocalı einnahmen, gingen wir in ein Haus hinein. Einer unserer Soldaten, namens Xaçatur, nagelte einen 13 Jahre alten Türkenjungen ans Fenster. Der Türkenjunge schrie und zeterte zu laut herum. Ich sagte zu Xaçatur, mach, dass er die Klappe hält. Xaçatur schnitt seiner Mutter die Brust ab und stopfte sie ihrem Kind in den Mund. Mit dem Skalpell, dass ich dabeihatte, weil ich von der Spezialausbildung her Arzt bin, zog ich die Kopf-, Brust- und Bauchhaut des Jungen ab.

Ich schaute auf die Uhr. Der 13 Jahre alte Junge starb nach 7 Minuten. Meine Seele erfüllte sich mit freudigem Stolz. Xaçatur und ich schnitten den Leichnam des Jungen in lauter Stücke und warfen die Brocken den Hunden hin, und dasselbe machten wir auch noch mit drei weiteren Türkenjungen. Ich erfüllte meine Pflicht als Armenier. Ich wusste, dass jeder Armenier sich dessen rühmen wird, was wir getan haben."

Die Schockwirkung ergibt sich nicht nur aus diesen unfassbar barbarischen Worten selbst, sondern auch aus der überprüfbaren realen Existenz der betreffenden Person (die erst Ende 2020 aufgehört haben soll, zu leben). Diese besaß beispielsweise tatsächlich einen Abschluss in Medizin. Die Übereinstimmung zwischen der biographischen und der erzählerischen Realität beweist, dass es sich bei Qaradәrәlis Text um keine reine Fiktion handelt.

Die Handlung von İt qucağı erzählt eine ähnliche Geschichte wie die in dem Zitat wiedergegebene. Ein zehnjähriger Junge muss mitansehen, wie zwei gleichaltrige Mädchen von Armeniern zunächst aufgespießt und dann mit Benzin übergossen und bei lebendigem Leib verbrannt werden. Ein armenischer Offizier trennt den kleinen Jungen anschließend von seiner Mutter. Aus einer Hütte heraus, in die die Armenier den kleinen Jungen zusammen mit anderen Gefangenen einsperren, muss das Kind dann mitansehen, wie die Armenier einen Hund namens Kazbek auf seine Mutter hetzen. Das Tier reißt der Mutter ihr Ungeborenes aus dem Bauch.

Wahnsinnig vor Schmerz über den Anblick seines toten Geschwisters und seiner unter unbeschreiblichen Qualen sterbenden Mutter beginnt der Junge, die Armenier anzubrüllen – was eine offensichtliche inhaltliche Parallele zu dem Motto-Zitat darstellt. Darauf zerrt der Anführer ihn aus der Hütte, um ihn nun ebenfalls dem Hund vorzuwerfen. Statt den Knaben wie erwartet zu töten, nimmt das Tier ihn jedoch zwischen seine Vorderpfoten – hierauf spielt der Titel der Erzählung an -, bevor der Armenier es erschießt, dabei den Jungen noch am Arm verwundend.

Gemeinsam mit einem älteren männlichen Gefangenen kommt der Junge im weiteren Verlauf der Erzählung infolge eines Gefangenenaustauschs frei. In geraffter Form erfahren wir, was sich in seinem weiteren Leben ereignet: Er geht zur Schule und bewirbt sich bei der Luftfahrtakademie, wo man ihn jedoch aufgrund seiner zu geringen Körpergröße ablehnt.

In einem reflektierenden Absatz beschreibt der traumatisierte Junge, wie er, zutiefst in seinem Inneren getroffen, mit dem Erlebten seither klarzukommen versucht. Er vergleicht sein Leben mit einem Drahtseilakt zwischen Leben und Tod:

"Deine Körpergröße reicht nicht, haben sie gesagt. Aber bei mir reicht nicht nur die Körpergröße nicht, sondern vieles andere auch. Zum Beispiel bekomme ich nie genug Luft. Es ist, als ob ich ersticken würde… Und dann das Schlagen meines Herzens… Mein Herz schlägt nicht immer. Es bleibt plötzlich stehen, einfach nur so. Ich sage mir dann, jetzt muss ich wohl den Löffel abgeben. Aber ich sterbe nicht… Wenig später fängt es dann von selbst wieder an zu arbeiten. Und dann… Wie soll ich Ihnen das sagen? Eigentlich ist das mein Geheimnis, das ich von dieser Welt in jene Welt mitnehmen sollte: Ich bin kein richtiger Mann.

Weiß Gott, ich habe alles versucht, aber nichts hat mir geholfen. Ich konnte mich nicht für Frauen und Mädchen interessieren… Eigentlich habe ich mich ja für sie interessiert. Aber schon in dem Augenblick, wo ich mich für sie interessierte, verwandelte sich die betreffende Frau oder das Mädchen in meine Mutter, und Kazbek packte sie und warf sich auf sie. Dann riss er ihr den Bauch auf und holte ihr Kind heraus… Und dann nahm mich dieser Hund zwischen seine Pfoten…"

Unmittelbar nach diesem Absatz erfahren wir, dass der Junge sich lange nach seien unvorstellbaren Erlebnissen in Xocalı selbst einen Hund zulegt, der ebenfalls Kazbek heißt. Der Hund symbolisiert das übermächtige Trauma, das keinesfalls in der Vergangenheit bleibt, sondern in der Gegenwart immer wieder neu ersteht. Das Trauma, das mit der Erinnerung an den Hund Kazbek verbunden ist, wird so beherrschend, dass es das ganze Leben des Jungen, einschließlich seines Sexuallebens, vollkommen dominiert. Anderseits führt diese Dominanz nicht zur Vernichtung. Dies verdankt sich dem liebevollen Aspekt Kazbeks, der sich in der Umarmung seiner Pfoten manifestiert und sowohl dem alten als auch dem neuen Hund eigen ist.

Das Motiv des Hundes zeigt, wie es der Hauptfigur unmöglich ist, zwischen Wirklichkeit und Vorstellung, Gestern und Heute, Schrecken und Trost, Grausamkeit und Normalität zu trennen. Möglicherweise haben die traumatisierenden Geschehnisse der Hauptfigur sogar die Fähigkeit geraubt, zwischen sich selbst und der Außenwelt zu trennen. Dieser Punkt wird von Qaradәrәli allerdings etwas im Dunkeln gelassen, da nicht gesagt wird, wer dem neuen Hund seinen alten Namen gegeben hat.

Die Tragik des Ich-Erzählers besteht darin, dass beide Aspekte des Hundes, der tragische und der tröstende, ihn gleichermaßen bestimmen. Dazu lässt Qaradәrәli seinen Ich-Erzähler sagen:

"Ich habe einen Hund, und sein Name ist Kazbek. Ich lege immer meinen Kopf zwischen seine Pfoten und schweige dann lange. Er versteht, dass ein Mensch immer die Umarmung eines Hundes braucht. Eigentlich ist er in dieser lichten Welt das einzige Lebewesen, bei dem ich Zuflucht gefunden habe."

Ganz am Ende des Texts fügt Qaradǝrǝli noch einen als S. A. (söz ardı) ("Epilog") gekennzeichneten Abschnitt hinzu, in dem der Ich-Erzähler – von dem man annehmen muss, dass es sich um den inzwischen erwachsen gewordenen Jungen handelt – eine Sendung in dem russischen Fernsehkanal NTV sieht. Darin treten zwei Brüder auf, die offensichtlich aus dem Kaukasus stammen und einer Psychiaterin ihre psychologischen Probleme mitteilen. In einem der beiden Brüder glaubt der Zuschauer den Mörder seiner Mutter und seines Geschwisters zu erkennen. Denn der Mann gibt an, als Offizier in Karabach gekämpft zu haben und zur Zeit der Ereignisse von Xocalı ein Trauma erlitten und zwei Selbstmordversuche unternommen zu haben.

Im allerletzten Absatz der Erzählung reagiert der Ich-Erzähler auf diese Sendung, in dem er vom Rat seines Arztes berichtet, sich solche Sendungen nicht anzuschauen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Ebenen der Realität und der Fiktion in der Erzählung mehrfach gebrochen und die Perspektiven gewechselt werden, sowohl in personaler als auch in zeitlicher und räumlicher Hinsicht. Am Ende geraten sogar die Grenzen zwischen Opfer und Tätern ins Fließen, indem die möglicherweise als Täter identifizierbaren selbst unter den Spätfolgen ihrer Taten leiden, bis hin zum Selbstmordversuch.

Bereits über das Motto der Erzählung und dessen real existierenden Autoren wird das in der Erzählung wiedergegebene direkt mit der Realität von Xocalı verbunden. Das Erzählte erscheint außerordentlich wirklichkeitsgetreu. Anderseits ist die Dimension des Grauens auf allen erzählten Ebenen so unvorstellbar, dass die Grenzen zwischen Wahnsinn und normaler Wahrnehmung verschwimmen, wozu auch die mehrfachen Referenzen auf psychische Erkrankungen beitragen.

Die verschiedenen gesellschaftlichen Instanzen, die in der Kurzgeschichte auftauchen – Ärzte, das Militär, die Schule, die Medien – können der Hauptfigur keinen Halt bieten. Zum Teil sind sie selbst zweideutig. So tritt die Welt der Medizin einerseits in Form der Heilung versprechenden Psychiaterin, anderseits auch in der Person des ausgebildeten Mediziners, der seinem 13-jährigen Opfer mit dem Skalpell die Haut abzieht, in Erscheinung.

Was dem zum Opfer gewordenen Jungen später, als Erwachsener, bleibt, ist eine von unauflösbarer Paradoxie und Zweifel geprägte qualvolle Erinnerung. Die Paradoxie besteht darin, dass die Vergangenheit einerseits vollkommen unerträglich und unvorstellbar ist, ihn anderseits aber nach wie vor in die Arme nimmt, ja sogar seine einzige Zuflucht darstellt. Die Zweifel werden durch die Fernsehsendung artikuliert, und man kann hierin vielleicht einen Hinweis auf die immer noch nicht vollständig erfolgte Aufarbeitung des Massenmordes von Xocalı sehen.

Das Meisterhafte an Azad Qaradәrәlis İt qucağı und den anderen Erzählungen aus den "Kriegskindern" besteht einerseits in der Vielschichtigkeit und Vielfältigkeit der Perspektiven auf den Xocalı und andere Schauplätze des Berg-Karabach-Konflikts, anderseits in der Fähigkeit der Autoren zur Andeutung. Beides hängt miteinander zusammen und zwingt den Leser, sich seine eigene Sichtweise auf das Geschehen herauszubilden. Im Unterschied zu vielen anderen Werken aserbaidschanischer Schriftsteller, die sich mit der Berg-Karabach-Thematik auseinandergesetzt haben, gibt Qaradәrәli seinen Lesern keine einfachen, klaren Antworten. Statt die üblichen, naheliegenden und verständlichen Reaktionen auf das Geschehen – wie klare Feinbilder, Hass und Rache – abzurufen, fordert er zu einer differenzierten Annäherung heraus, ohne die Realität des Grauens im mindesten zu beschönigen.

Michael Reinhard Heß (* 28. Dezember 1967 in Offenbach am Main) ist ein deutscher Turkologe und Forscher des aserbaidschanischen Dichters Imadeddin Nesimi (1370–1417).

Heß studierte Neuere Geschichte, Gräzistik, Islamkunde und Turkologie an der Johann Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main und promovierte an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Später habilitierte er sich an der Freien Universität Berlin mit einer fundamentalen Forschung über das Leben und Werke des aserbaidschanischen Dichters Imamedin Nesimi (1370–1417). Seit 2005 ist Heß Privatdozent für Turkologie an der Freien Universität Berlin.

Heß schrieb bis jetzt wissenschaftliche Arbeiten mit mehr als 130 Titeln. Seine Schwerpunkte sind historische und synchronische Linguistik der Türksprachen, klassische orientalische Dichtung, klassische aserbaidschanische Literatur (Nesimi), osmanische Geschichte, moderne Literatur der Türkei und Geschichte religiöser Bewegungen im Mittleren Osten.

Zudem übersetzt Heß aus dem Türkischen und aus dem Aserbaidschanischen. Für die Übersetzung von Metin Kaçans "Cholera Blues" bekam Heß 2010 den Tarabya-Übersetzerpreis Istanbul. Von Kaçan übersetzte er auch "Haselnuss 8".

Nachricht in sozialen Medien teilen

Folgen Sie uns auf Social

Präsident Ilham Aliyev beendet seinen Arbeitsbesuch in Deutschland

Präsident Ilham Aliyev und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier treffen sich in erweitertem Format AKTUALISIERT VIDEO

Präsident Ilham Aliyev trifft sich mit Minister für Industrie und Spitzentechnologie der Vereinigten Arabischen Emirate AKTUALISIERT VIDEO

Präsident Ilham Aliyev trifft deutsche Außenministerin in Berlin AKTUALISIERT VIDEO

Präsident von Aserbaidschan: 6.000 ehemalige Binnenvertriebene sind bereits in ihre angestammten Länder zurückgekehrt

Bundeskanzler Olaf Scholz: Erste Meldungen über Festlegung einer Demarkationslinie seien ermutigend

Präsident Ilham Aliyev und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier treffen sich unter vier Augen VIDEO

Präsident Ilham Aliyev dankt Deutschland für seine Unterstützung bei COP29 in Aserbaidschan

Präsident Ilham Aliyev: Beziehungen zwischen Deutschland und Aserbaidschan erleben in letzter Zeit ihre rasante Entwicklungsphase

Aserbaidschans Präsident: Wir müssen COP29 nicht nur gut organisieren, sondern auch gute Ergebnisse erzielen

Präsident Ilham Aliyev: Unser Öl und Gas werden noch viele Jahre benötigt, auch auf den europäischen Märkten

Präsident Ilham Aliyev: Als Gastgeberland der COP29 befindet sich Aserbaidschan in einer aktiven Vorbereitungsphase

Griechenland: Mehr als 300 Bomben im alten Flughafen von Athen entschärft

Gemeinsame Pressekonferenz von Präsident Ilham Aliyev mit Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin VIDEO

Berlin: Präsident Ilham Aliyev und Bundeskanzler Olaf Scholz treffen sich im erweiterten Format VIDEO

Präsident Ilham Aliyev und Bundeskanzler Olaf Scholz treffen sich zu Vier-Augen-Gespräch in Berlin VIDEO

Aserbaidschanische Taekwondo-Kämpfer nehmen am Presidents Cup Europe G2 teil

Präsident Ilham Aliyev nimmt am 15. Petersberger Klimadialog in Berlin teil VIDEO

Aserbaidschanische Rhythmische Sportgymnastinnen nehmen an internationalem Turnier in Bulgarien teil

Preis von Azeri light nachgegeben

Deutschland sei bereit, Aserbaidschan bei Ausrichtung der COP29 zu unterstützen

US-Regierung zahlt Nassar-Opfern 139 Millionen Dollar

39 weitere Familien aus Füsuli kehren in ihre Heimatstadt zurück

Börsen: Ölpreis zugelegt

Pressemitteilung von stellvertretendem Premierminister Aserbaidschans Schahin Mustafayev

Präsident Ilham Aliyev zu Arbeitsbesuch in Deutschland eingetroffen VIDEO

Präsident Ilham Aliyev und sein kirgisischer Kollege Sadyr Dschaparow besuchen Schahbulag Festung in Aghdam AKTUALISIERT VIDEO

Aghdam: Präsidenten von Aserbaidschan und Kirgisistan legen Grundstein für Mittelschule im Dorf Khydyrli VIDEO

Präsidenten von Aserbaidschan und Kirgisistan lernen Aghdam Konferenzzentrum kennen AKTUALISIERT VIDEO

Präsident von Aserbaidschan und Kirgisistan weihen Aghdam-Juma-Moschee nach der Restaurierung ein AKTUALISIERT VIDEO

Präsidenten Aserbaidschans und Kirgisistans machen sich mit Arbeiten vertraut, die am Palast von Panahali Khan und Imarat-Komplex in Aghdam durchgeführt werden AKTUALISIERT VIDEO

Präsidenten Aserbaidschans und Kirgisistans zu Besuch in Aghdam AKTUALISIERT VIDEO

Kirgisistans Präsident beendet seinen Staatsbesuch in Aserbaidschan

Präsident Ilham Aliyev isst mit Präsident Sadyr Dschaparow zu Mittag VIDEO

Präsident von Aserbaidschan und Kirgisistan besichtigen zerstörte Gebiete der Stadt Füsuli und lernen den Masterplan der Stadt kennen AKTUALISIERT VIDEO

USA liefern Ukraine ATACMS-Kurzstreckenraketen

Kirgisistans Präsident ist im Bezirk Füsuli eingetroffen VIDEO

Preise für Rohöl gestiegen

Rohölpreis: Preis für Azeri Light-Öl steigt weiter

Legendärer Formel-1-Helm wird versteigert

Coppa Italia:Bergamo folgt Juve ins Pokalfinale

Kirgisischer Präsident Sadyr Dschaparow besucht Märtyrerallee

AZERTAC veranstaltet Treffen mit usbekischen Journalisten VIDEO

Präsident der Kirgisischen Republik ehrt Andenken von Nationalleader Heydar Aliyev

Kirgisistans Präsident Sadyr Dschaparow: Gemeinsame Erklärung prägt Charakter der vertieften strategischen Partnerschaft zwischen Aserbaidschan-Kirgisistan

Kirgisistans Präsident spricht über Bau einer Mittelschule im Bezirk Agdham

Präsident Ilham Aliyev dankt Kirgisistan für seine Unterstützung bei Wiederaufbau von befreiten Gebieten

Aserbaidschans Präsident lädt seinen kirgisischen Amtskollegen zur COP29 ein

WHO: Impfungen erfolgreich bei Bekämpfung der Kindersterblichkeit

Präsident Ilham Aliyev gibt Bankett zu Ehren von Präsident Sadyr Dschaparow VIDEO

Präsident Ilham Aliyev und Präsident Sadyr Dschaparow enthüllen Denkmal für Tschingis Aitmatow in Baku VIDEO

Aserbaidschanisch-Kirgisischer Zwischenstaatlicher Rat hält ihre zweite Sitzung in Baku ab AKTUALISIERT VIDEO

Aserbaidschan und Kirgisistan unterzeichnen Dokumente  AKTUALISIERT VIDEO

Präsident Ilham Aliyev und Präsident Sadyr Dschaparow treten vor die Presse VIDEO

Humanitäre Hilfe: USA wollen bald mit Bau von temporärem Gaza-Hafen beginnen

Tennessee: Lehrer dürfen an Schulen Schusswaffen tragen

Präsident Ilham Aliyev und Präsident Sadyr Dschaparow treffen sich im kleinen Kreis VIDEO

Offizieller Empfang von Kirgisistans Präsident VIDEO

Kirgisistans Präsident zu Staatsbesuch in Aserbaidschan eingetroffen

Türkei-Besuch. Steinmeier trifft Präsident Erdogan

Washington: US-Senat stimmt für Hilfen für Ukraine, Israel und Taiwan

Rohöl: Ölpreise an Börsen gestiegen

Rohölpreis: Preis für Azeri Light-Öl über 89 Dollar

Aserbaidschans Präsident: COP29 wird den Weg für künftige Zusammenarbeit zwischen drei südkaukasischen Ländern ebnen

Präsident Ilham Aliyev: Wir betrachten unseren COP29-Vorsitz als Gelegenheit, zu Lösung globaler Probleme beizutragen

Präsident Aliyev: Bildung der jungen Generation ist eine unserer Hauptprioritäten

Präsident Ilham Aliyev: Politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China wird ausgebaut

Präsident Ilham Aliyev: Frankreich, Indien und Griechenland bewaffnen Armenien gegen uns

Präsident von Aserbaidschan: Jetzt haben wir ein gemeinsames Verständnis darüber, wie das Friedensabkommen aussehen soll

ESA: Sechs neue Astronauten ausgebildet

Präsident Ilham Aliyev: Wir wollen, dass die COP29 im Hinblick auf die Bewältigung des Klimawandels erfolgreich ist

Pressemitteilung von stellvertretendem Premierminister Aserbaidschans Schahin Mustafayev

Aserbaidschans Präsident: Aserbaidschan unterhält sehr enge Partnerschaftsbeziehungen mit allen Ländern, die Mitglieder der Eurasischen Union sind, mit Ausnahme von Armenien

Tesla will 400 Stellen im Werk in Grünheide abbauen

Präsident Ilham Aliyev: Aserbaidschanische Wirtschaft ist eine autarke Wirtschaft

Präsident Ilham Aliyev: COP29 ist ein Zeichen von Respekt und Unterstützung internationaler Gemeinschaft für Aserbaidschan

Aserbaidschan und Albanien schaffen Visumpflicht ab

39 weitere ehemalige Flüchtlingsfamilien aus Füsuli erhalten ihre Hausschlüssel VIDEO

Internationales Forum zum Thema “COP29 und Grüne Vision für Aserbaidschan“ an der ADA-Universität VIDEO

Pressemitteilung des Dienstes des stellvertretenden Ministerpräsidenten der Republik Aserbaidschan Schahin Mustafayev

Ukraine bekommt neue britische Militärhilfe

2023 war das wärmste Jahr in Europa

Rohöl: Volatiler Ölpreis

Rohölpreis: Preis für Azeri Light-Öl über 88 Dollar

Präsident Ilham Aliyev beendet seinen Arbeitsbesuch in Russland

Präsidenten Aserbaidschans und Russlands hatten ein gemeinsames Abendessen

50-jähriges Jubiläum der Baikal-Amur-Magistrale: Gemeinsames Treffen von aserbaidschanischen und russischen Präsidenten mit Eisenbahnveteranen und Arbeitern VIDEO

Chinas grenzüberschreitender Online-Handel im ersten Quartal um 9,6 Prozent gestiegen

Chinas Stromerzeugung um 2,8 Prozent gestiegen

Aserbaidschanischer Außenminister reist zu Besuch nach Tschechien

Südchina: Tote und Vermisste nach heftigen Regenfällen

Warum Altsein für Frauen später beginnt als für Männer

Earth Day: Initiative macht auf Plastik in Weltmeeren aufmerksam

Türkei-Besuch: Steinmeier würdigt Lebensleistung türkischer Migranten in Deutschland

Präsident Ilham Aliyev: Aserbaidschan ist mit der Entwicklung unserer Beziehungen zu Russland sehr zufrieden

Präsident Ilham Aliyev: Wir schätzen Respekt russischer Führung und Öffentlichkeit vor Andenken an Heydar Aliyev hoch ein

Russischer Präsident: Heydar Aliyev spielte eine wichtige Rolle bei der Umsetzung des BAM-Projekts

Präsident Ilham Aliyev und Präsident Wladimir Putin treffen sich unter vier Augen in Moskau VIDEO

Philippinen: Gemeinsame Militärübungen mit den USA haben begonnen

Kolumbien: Hunderttausende demonstrieren gegen Präsident Petro