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Moscheen und Kirchen nebeneinander – aserbaidschanisches Dorf Nij ist ein Modell für Toleranz in der Welt VIDEO
Gabala, 2. September, AZERTAC
Im aserbaidschanischen Dorf Nij in der Region Gabala wohnen Nachfahren des kaukasischen Albaner. Die Udinen zählen zu den ältesten Völkern des Kaukasus. Sie haben ihre alten Traditionen und Sprache behalten. In diesem Dorf wohnen auch Aserbaidschaner, Lesgier und Vertreter anderer Nationen friedlich und in guter Nachbarschaft zusammen. Im Dorf Nij durfte man erleben, dass Religion kein Grund für Trennung, sondern ein Grund für gemeinsames Miteinander, ja, für Freundschaft sein kann. Hier leben Christen und Muslime friedlich zusammen.
Die Udinen sprechen Aserbaidschanisch. Meistens reden sie jedoch in ihrer eigenen seltenen Sprache. Das alte Alphabet wurde durch lateinische Buchstaben ersetzt – eine Erleichterung für udinische Schulkinder. Jedes Jahr kommen neue Lehrbücher heraus.
Robert Mobili, Leiter der albanischen Gemeinde sagte, dass Aserbaidschan sowohl historisch, als auch heute ein multinationales und multikonfessionelles Land ist. Heute leben im Dorf Nij viele nationale Minderheiten und andere Religionen in Ruhe und Frieden zusammen. Trotz Corona-Pandemie werden heute in Aserbaidschan Kirchen restauriert. Wir sind auf Unterstützung durch den Staat angewiesen. Ich möchte insbesondere betonen, dass unsere größte Kirche, die Kirche der Heiligen Jungfrau Maria derzeit von der Heydar Aliyev-Stiftung restauriert wird. Es ist ein großes Geschenk für uns, dass der Staat in einer so schwierigen Zeit finanzielle Mittel für die Restaurierung unserer Kirche bereitstellt.
Diese Kirche hat eine uralte Geschichte. Die Kirche wurde einst durch Erdbeben schwer beschädigt. Dann wurde die Kirche auf Kosten der udinischen Gemeinde restauriert. Nachdem unsere Kirche der armenischen Kirche der Kirche in Etschmiadsin im heutigen Armenien zugeordnet worden war, versuchten die Armenier sie zu fälschen. Die Inventartafeln der Etschmiadsin-Kirche sind ein klares Beispiel für diese Fälschung. Aber heute wird die historische Wahrheit wiederhergestellt. Die Albanische Kirche erhält heute ihren Status zurück.
Derzeit gibt es weltweit ca.10.000 Udinen. Mehr als 6.000 von ihnen leben im Nij, sagte Ibrahim Mammadov, Vertreter der Exekutive des Distrikts Gabala.
Nij ist ein Modell für Toleranz und Multikulturalismus in der Welt. In Nij liegen Moscheen und Kirchen nebeneinander. Heute halten alle Völker der Siedlung Nij religiöse Zeremonien in ihren Kirchen und Moscheen ab, sagte er.
Dieses Gebiet ist ein großes ethnographisches Museum mit einer Fläche von drei Hektar. Das 200 Jahre alte aserbaidschanisch-udinische Hausmuseum wurde restauriert. Dieses Hausmuseum hat eine historische Bedeutung, weil hier einst eine religiöse Persönlichkeit mit dem Namen Dawid wohnte. Er gehört zur Generation Kankalov, der Mitglied der Albanischen Kirche und der udinischen Gemeinde war, so Robert Mobili.