WELT
Nato - Sechs Isaf-Soldaten in Südafghanistan getötet
Baku, den 13. Dezember (AZERTAG). Bei einem Angriff Aufständischer im Süden Afghanistans sind nach Nato-Angaben erneut sechs Soldaten der internationalen Einsatztruppe Isaf getötet worden.
Weitere Einzelheiten wurden am Sonntag zunächst nicht mitgeteilt. Am 29. November waren sechs ausländische Soldaten erschossen worden.
Am Freitag riss zudem eine Bombe in der südafghanischen Provinz Helmand 15 Zivilisten in den Tod. Wie ein Sprecher der Provinzregierung mitteilte, fuhr das Fahrzeug der Opfer auf einen an der Straße versteckten Sprengsatz. Im Osten des Landes wurden bei einem nächtlichen Luftangriff der internationalen Truppen sieben Angestellte einer Baufirma getötet. Sie hielten sich in der Provinz Paktia in Zelten am Straßenrand auf, wo sie mit Bauarbeiten begonnen hatten. Die Isaf-Truppen erklärten, der Vorfall werde untersucht.
Für die ausländischen Soldaten ist 2010 mit knapp 700 Toten das Jahr mit dem meisten Opfern seit dem Sturz der Taliban vor neun Jahren. Auch die Zahl der getöteten Zivilisten stieg in der ersten Jahreshälfte erneut an. Den Vereinten Nationen zufolge kamen in den ersten sechs Monaten mehr als 1270 Menschen ums Leben - 20 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Für US-Präsident Barack Obama deutete sich am Wochenende ein Rückschlag für seinen Bemühungen an, die US-Soldaten ab 2011 schrittweise aus Afghanistan abzuziehen. Der hochrangige US-Diplomat Richard Holbrooke befand sich am Samstag nach einer Gefäß-Operation in einem kritischen Zustand. Bei dem Sondergesandten für Afghanistan und Pakistan wurde ein Riss an der Hauptschlagader geschlossen, wie das Außenministerium in Washington mitteilte. Seine Familie sei bei dem 69-Jährigen.
Ärzten zufolge ist ein solche Erkrankung lebensgefährlich und kann schwere Komplikationen nach sich ziehen. Auch bei umgehender Behandlung sei die Sterberate hoch. Eine völlige Genesung könne Monate dauern. Holbrooke reiste oft nach Afghanistan und Pakistan und hat persönliche Beziehungen zu den regionalen Führern. In den 90er Jahren war er US-Botschafter in Bonn.