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Ölpreis stieg auf höchsten Stand seit 2014
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Baku, 8. Mai, AZERTAC
Der Rückzug der USA aus dem Atomabkommen mit Iran hat die Ölpreise kräftig in die Höhe getrieben.
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli kostete am Mittwochmorgen 76,70 Dollar. Das waren 1,85 Dollar mehr als am Vortag.
Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Juni kletterte um 1,60 Dollar auf 70,66 Dollar.
Die Ölpreise sind damit wieder auf dem höchsten Niveau seit 2014, das sie bereits zu Wochenbeginn erreicht hatten.
Iran ist der drittgrößte Exporteur der Gemeinschaft erdölexportierender Länder (Opec) nach Saudi-Arabien und dem Irak. Die tägliche Fördermenge von rund 3,8 Millionen Barrel entspricht knapp vier Prozent der weltweiten Ölförderung. Die wichtigsten Abnehmerländer für iranisches Öl sind China, Indien, Japan und Südkorea.
US-Präsident Donald Trump hat trotz des massiven Widerstands europäischer Partner das Ende des Atomdeals mit Iran verkündet und kündigte an, sein Land werde massive Wirtschaftssanktionen gegen Iran verhängen.
Nach Meinung von Rohstoffexperten hatte sich der Markt zwar schon auf einen solchen Schritt der USA eingestellt. Dennoch bestünden vor dem Hintergrund der neuen Lage viele Unwägbarkeiten. So ist fraglich, wie sich Irans Ölexport entwickelt. Zudem wird eine weitere Verunsicherung im Nahen Osten befürchtet - einer Region, in der ein Drittel des Weltbedarfs an Öl produziert wird.
Experten warnen vor deutlichen Preissteigerungen - Schon jetzt gilt das Angebot als knapp. Das liegt zum einen an einer seit Anfang 2017 geltenden Fördergrenze der Opec. Zum anderen ist die Förderung in dem ölreichen Krisenstaat Venezuela eingebrochen. Hinzu kommt eine solide wachsende Weltwirtschaft, die für eine steigende Nachfrage nach Erdöl sorgt.