WELT
Stadttomaten mit Schwermetallen kontaminiert
Baku, den 12.Juli (AZERTAG). Wer glaubt, selbst angebautes Gemüse aus dem Kleingarten sei besonders gesund, wird eines Besseren belehrt: Gemüse aus Innenstädten kann erhebliche Mengen an Schwermetallen enthalten.
Obst und Gemüse aus Innenstädten können erhebliche Mengen an Schadstoffen enthalten. Das ergab eine Untersuchung am Institut für Ökologie der TU Berlin, die im Wissenschaftsjournal „Environmental Pollution“ veröffentlicht wurde.
Im Vergleich zu Produkten aus dem Supermarkt sei in Stadtgemüse in der Nähe stark befahrener Straßen oft ein Vielfaches an Schwermetallen angereichert.
Die in Berlin gewonnenen Ergebnisse seien deutlich: An Orten mit viel Verkehr wurden teilweise sogar EU-Grenzwerte für Lebensmittel überschritten.
Proben wurden im Sommer 2010 genommen - von Flächen rund um Bäume, von Hinterhöfen sowie aus Kleingärten.
Was in Obst und Gemüse steckt „Kontamination wird gern als Argument genommen, um Gärten zu schließen und die Flächen lukrativen Nutzungen zuzuführen.
Möhren, Tomaten und Mangold hatten laut Studie im Vergleich zu Supermarkt-Angeboten deutlich höhere Anteile an Zink, Blei und Kupfer. Auch bei Nickel und Cadmium waren die Werte erhöht. Einige Schwermetalle können in hoher Konzentration Gesundheitsschäden hervorrufen.
Die Forscherin warnte vor Panik. Sie verwies auf Forscher aus England, die eine ganzheitlichere Sicht auf selbst angebautes Stadtgemüse fordern.
Demnach sollten bei der Risikobewertung auch positive Aspekte wie Bewegung an frischer Luft oder gemeinschaftliche Naturerfahrungen berücksichtigt werden.
Viel verbessert werden könne schon, wenn Hecken zwischen Straße und dem Ort gärtnerischer Freude lägen.