GESELLSCHAFT
Tödliche Ebola-Seuche breitet sich weiter aus
Baku, den 26. Juli (AZERTAG). Tödliche Ebola-Seuche breitet sich weiter aus. Nach 660 Todesfällen in Westafrika hat die Epidemie Medienberichten zufolge nun auch den bevölkerungsreichsten Staat des Kontinents erreicht: In Nigeria starb ein aus Liberia eingereister 40-jähriger Mann, wie Gesundheitsminister Onyebuchi Chukwu in Abuja mitteilte. An allen Flug- und Seehäfen sowie anderen Grenzübergängen herrsche Alarmstufe Rot. Überall würden Fachleute postiert und Kontrollen verschärft, sagte der Minister am Freitag.
Die tödliche Krankheit grassiert seit dem Frühjahr in mehreren Ländern, darunter neben Liberia auch Sierra Leone und Guinea. Rund 1100 Menschen in Westafrika sind mit dem Virus infiziert.
Der nun verstorbene Patient kam den Angaben zufolge Anfang der Woche in Nigeria an und starb am Freitag in einer Klinik in Lagos. Die liberianischen Behörden identifizierten den Toten als Regierungsangestellten des dortigen Finanzministeriums. Der Mann hatte schon auf dem Flug von Liberia nach Nigeria hohes Fieber, Erbrechen und Durchfall und wurde daraufhin direkt von der Maschine in ein Krankenhaus gebracht und unter Quarantäne gestellt. Ein Test wies Ebola nach.
Im Sino-Guinean-Krankenhaus in Kipe wurde der erste Patient in Guineas Hauptstadt Conakry behandelt. Mittlerweile gibt es rund 60 Orte, an denen das Virus Menschen infiziert hat.
Nun sollen alle Menschen überprüft werden, mit denen er Kontakt gehabt haben könnte. Die Passagiere auf seinem Flug seien bereits kontaktiert, sagte Gesundheitsminister Chukwu. „Wir überwachen und ermitteln.“
Im Osten Sierra Leones hatten Einwohner der Stadt Kenema Steine auf ein Krankenhaus und eine Polizeistation geworfen. Hintergrund war ein Gerücht, dass Ebola gezielt ausgelöst werde, um Menschen zu töten und Körperteile zu sammeln. Eine frühere und inzwischen inhaftierte Krankenschwester hatte den Ebola-Ausbruch auf dem größten Markt der Stadt als Falschmeldung bezeichnet. Die Polizei musste Tränengas einsetzen, um die Menge an der Zerstörung des staatlichen Krankenhauses zu hindern.
Ebola ist eine der tödlichsten und ansteckendsten Krankheiten der Welt. Es gibt kein Heilmittel. Das Virus löst eine infektiöse Fiebererkrankung aus, die von Blutungen begleitet wird. Mehr als die Hälfte der Infizierten stirbt.